Remote Work – Ortsunabhängiges Arbeiten im Trend

von | 06.11.2023

Zusammenarbeit von (fast) überall

Den Arbeitsalltag nicht an einem festen Arbeitsplatz im Büro, sondern Zuhause, im Café oder Co-Working Space beginnen? Virtuelle Zusammenarbeit über digitale Tools managen? Gerade dann arbeiten, wenn Du am produktivsten bist? Für viele Unternehmen ist das bereits Alltag. Immer mehr Organisationen entdecken Remote Work als modernes Arbeitsmodell für sich.

Diese Arbeitsform ist nicht nur ein Modewort, sondern spätestens seit der Corona-Pandemie ein unaufhaltsamer Megatrend, auch in vielen deutschen Unternehmen und sogar öffentlichen Behörden sowie Führungskräften. Sie verspricht eine bessere (Work-)Life-Balance, mehr Produktivität und eine flexible Gestaltung des Arbeitstages.

Jeder dritte Beschäftigte weltweit arbeitet mobil

Laut einer Studie von CNBC arbeiten mittlerweile Rund um den Erdball 70 Prozent der Beschäftigten mindestens einen Tag in der Woche remote. Doch was bedeutet Remote Work, wo liegt der Unterschied zum Home Office und wo finde ich überhaupt Jobs in Remote?

  1. Was ist Remote Work?
  2. Remote Work vs. Homeoffice – das sind die Unterschiede
  3. Gesetzliche Regelungen: Das solltest Du beachten
  4. Remote Arbeiten: Vor- und Nachteile
  5. Remote Jobs: Wo finde ich passende Stellen?
  6. Tools & technische Voraussetzungen
  7. Tipps für die Arbeit in Remote
  8. Remote Work erfolgreich einführen
  9. Fazit: Flexibles Arbeiten funktioniert nur mit Struktur
Eine Frau arbeitet mit ihrem Tablet, eine Katze sitzt daneben

Viele Menschen wünschen sich flexiblere Arbeitsorte

1. Was ist Remote Work?

Remote Work bedeutet bedeutet, keinen festen Arbeitsort zu haben, sondern räumlich unabhängig – mit flexibler Zeiteinteilung – seinen Aufgaben nachzugehen. Durch diese Unabhängigkeit bzw. Flexibilität wird die ganze Welt zum „Arbeitsplatz“. Übersetzt bedeutet die Bezeichnung „Remote Work“ Fernarbeit oder Freiarbeit und setzt damit keinen bestimmten Arbeitsplatz voraus. Synonym verwendet werden oft die Begriffe Telearbeit, mobiles Arbeiten oder flexibles- und ortsunabhängiges Arbeiten.

Gut zu wissen: Obwohl diese Begriffe häufig synonym verwendet werden, unterscheiden sich die beiden Arbeitsweisen erheblich voneinander. Die Arbeit im Homeoffice wird, wie der Name schon sagt, von zuhause aus zu der normalen Arbeitszeit verrichtet. Beim Remote Arbeiten oder mobilen Arbeiten dagegen kannst Du beispielsweise auch in einer Bibliothek oder einem Co-Working-Space sitzen und Dir Deine Arbeitszeit frei einteilen. Telearbeit findet ebenfalls von Zuhause aus statt und ist sogar in der Arbeitsstättenverordnung definiert.

Jeder beliebige Ort kann so – zumindest theoretisch – zum „mobilen Office“ werden: Die eigenen vier Wände, das Lieblingscafé in der Stadt oder die Strandbar auf Bali. Eine feste Definition des Konzepts gibt es allerdings nicht, da jeder Arbeitnehmer und jede Organisation die Umsetzung für die eigenen Bedarfe anpassen kann. Wieweit die Freiheiten gehen und was gemeinsam abgestimmte Rahmenbedingungen sind, ist dabei ganz individuell festzulegen. Ein Synonym ist dabei der Begriff Mobile Office.

  „Wer ortsunabhängig arbeitet, kann da wohnen, wo andere Urlaub machen.“ – New Work Life

in Bild mit einer Vorschau der factro Meetingregeln und dem Text "Unsere Guideline für bessere Meetings – jetzt kostenfrei sichern"

Mobiles Arbeiten in Deutschland

In Deutschland war die Unsicherheit lange groß: Arbeitnehmer befürchteten Nachteile für die eigene Karriere bei Remote Work, Arbeitgeber hingegen vermuteten einen Kontrollverlust und fehlenden Wissensaustausch unter den Beschäftigten. Doch mit der Ausbreitung des Corona-Virus wurde auch der Weg in die mobile Arbeit in immer mehr Betrieben gefestigt. Und auch mit sinkenden Inzidenzzahlen möchten viele Unternehmen weiterhin an der Idee und Umsetzung einer flexiblen Arbeitsweise festhalten.

Merkmale ortsunabhängiger Arbeit

Das Konzept ‚Remote Work‘ beinhaltet aber nicht nur das ortsunabhängige Arbeiten als Mobile Office, sondern ist geprägt von selbstbestimmten Aufgaben, digitaler Kommunikation und virtuellen Büros. Für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ergeben sich neue „Freiheiten“, die eine neue Arbeitswelt formen. Angetrieben wird die Entwicklung durch die Digitalisierung und New Work. Hier kommt auch das neue New Work Konzept „Workation“ hinzu.

Bei New Work steht der Mensch im Mittelpunkt. Die Werte sind unter anderem Mitbestimmungsrecht, Freiheit und Selbstständigkeit. Aber auch das Einbringen von eigenen Ideen und die ständige Weiterbildung liegen im Fokus. Die Hauptarbeit von Remote Workern findet vor dem Laptop und am Telefon statt. Die wichtigste Grundvoraussetzung: ein stabiler Internetanschluss.

Ein Bild von einem Interview

Die Arbeit findet vor dem Bildschirm statt

2. Remote Work vs. Homeoffice – das sind die Unterschiede

Grundsätzlich gilt: Arbeitnehmer, die ortsunabhängig arbeiten, werden in der Regel weniger in den Büroalltag eingebunden. Im Homeoffice-Konzept geht es hingegen oft darum, die geregelten Arbeitszeiten und Unternehmens-Prozesse aus dem Büro auf das eigene Zuhause zu übertragen. Dadurch bleibt die Struktur des Büroalltags erhalten.

Klassisches Homeoffice

Beim Homeoffice entsteht also ein fester Arbeitsplatz im privaten Bereich, der auch mit dem Arbeitgeber vereinbarte Arbeitszeiten beinhaltet. Weiterhin haben viele Beschäftigten aus der Heimarbeit trotzdem die Möglichkeit, bei Bedarf im Büro zu arbeiten. Für Arbeitnehmer, die mit den Strukturen im Büro unzufrieden sind, bietet das Home Office allerdings weniger Raum für Veränderung.

Gleichzeitig trägt das Homeoffice mittlerweile ein eher negatives Image. Häufige Assoziationen sind eine geringere Konzentration und Disziplin, die Bilder wie eine Arbeit „aus dem Bett heraus“ oder einen Laptop zwischen Wäschekorb und Bügelbrett hervorrufen. Remote Work hingegen genießt aufgrund seiner klareren Ausrichtung auf die eigene Produktivität eine professionellere Reputation.

Remote Arbeit richtet sich an eigene Bedürfnisse

Im Gegensatz zum Homeoffice fehlt dem Fernarbeiter ein fester Arbeitsplatz. Vielleicht arbeitest Du am Schreibtisch zuhause konzentrierter, aber Deine Kreativität wird durch den Trubel in Co-Working-Spaces, wie es sie in sog. Smart Cities gibt, gefördert? Dann kannst Du Deine Arbeitsweise und -umgebung anpassen.

Über Arbeitsort und das gestalten des Arbeitstages entscheidet der Mitarbeiter bei Remote selbst. Morgens früher anfangen und dafür den Nachmittag frei machen? Ziel ist es, das volle Potential auszuschöpfen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Eine Gruppe erfolgreicher Mitarbeiterinnen im Büro

Coworking Spaces bieten Abwechslung

3. Gesetzliche Regelungen: Das solltest Du beachten

Grundsätzlich besteht in Deutschland kein Recht auf Homeoffice oder Remote Work. Die Entscheidung liegt auf arbeitgebender Seite. Wichtig ist also die Absprache mit den Vorgesetzten. Mittlerweile ist dies aber in vielen Unternehmen kein Problem mehr. Umfragen zufolge bieten 62 Prozent der Unternehmen in Deutschland an, remote zu arbeiten.

Die Arbeitszeit gilt wie vertraglich geregelt. Es ist aber oftmals auch kein Problem, die Stunden anders aufzuteilen. Das heißt, Du kannst beispielsweise morgens ein paar Stunden arbeiten und dann wieder nachmittags oder am frühen Abend. Hier gilt allerdings die Ruhezeit-Regelung zwischen zwei Arbeitstagen, nach der mindestens 11 Stunden Pause zwischen zwei Arbeitstagen liegen müssen.

Und wie sieht es mit der gesetzlichen Absicherung bei Unfällen aus? Hier gilt: Ein Arbeitsunfall im Homeoffice wird als solch einer eingestuft, wenn er im Rahmen der beruflichen Tätigkeit geschieht. Dabei ist es allerdings schwierig einzustufen, was zur Tätigkeit gehört und was nicht. Oft entscheidet dann der Einzelfall.

Interessante Quellen zum Thema:

Ist remote Arbeiten auch im Ausland möglich?

Arbeiten mit Blick auf den Strand, der Traum vieler – mit Remote Work umsetzbar. Allerdings nur mit Absprache der Vorgesetzten. Zudem müssen auch hier die rechtlichen Regelungen bei Sozialversicherung und Steuerzahlungen beachtet werden, diese unterscheiden sich je nach Länge des Aufenthalts. Steuerrechtlich darfst du, ähnlich wie bei einer Workation, bis zu 183 Tage im EU-Ausland arbeiten. Danach bist Du in beiden Ländern zu einer Steuererklärung verpflichtet.

Unterschied: Workation und remote arbeiten
Bei einer Workation handelt es sich um einen längeren Aufenthalt im Ausland, bei dem von einem Urlaubsort aus gearbeitet wird, wie z.B. Spanien oder Italien. Das remote Arbeiten findet nicht unbedingt im Ausland statt, es ist aber eine von vielen Möglichkeiten. Du kannst also auch von zuhause aus oder im Café remote arbeiten.

4. Remote Arbeiten: Vor- und Nachteile

Diese flexible Arbeitsweise bietet viele Vorteile, aber es gibt auch Hürden zu meistern. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Vorteile
Nachteile
✓ höhere Produktivität ✗ hoher bürokratischer Aufwand
✓ verbesserte Work-Life-Balance ✗ weniger Kontakt zum Team
✓ Zufriedenheit ✗ Leistungsdruck
✓ flexibler Arbeitsort ✗ vermehrte Überstunden
✓ Ansprechendes Arbeitsangebot

Auf den ersten Blick scheint es noch viele Nachteile zu geben. Diese kannst Du aber mit ein paar Tipps und Tricks lösen. Wir erklären Dir wie!

Vorteile

  1. Gesteigerte Produktivität: weniger Ablenkung durch andere Teammitglieder. Gleichzeitig kann das auch in ein Gegenargument umgewandelt werden, denn: Anderer Arbeitsort, andere Ablenkungen. Dieses Argument lässt sich jedoch nicht so einfach verallgemeinern. Dagegen steht, dass durch ein gesteigertes Wohlbefinden auch die Lust zu arbeiten steigt, was sich wiederum positiv auf die Produktivität auswirkt.
  2. Zeitersparnis durch den wegfallenden Arbeitsweg: Gerade auf Seiten der Beschäftigten trägt das zu einer verbesserten Balance zwischen Arbeit und Freizeitgestaltung bei. Vor allem da die meisten Menschen im Schnitt circa 25 Minuten für einen Arbeitsweg benötigen. Das ist nicht nur eine Zeit- sondern auch eine Kostenersparnis. Auch das Unternehmen kann sparen, denn aufgrund von anwesenden Beschäftigten reduzieren sich beispielsweise Heiz- und Stromkosten.
  3. Attraktives Angebot für viele Personengruppen: Das Angebot des Remote Arbeiten lockt nicht nur junge Leute an. Auch andere Personengruppen, wie zum Beispiel Familienväter und -mütter, profitieren von diesem System, da sie durch eine bessere Work-Life-Balance mehr Zeit für die Familie haben.
  4. Mehr Zufriedenheit: Eine ausgeglichene Work-Life-Balance sorgt für mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Im Job kann es schnell mal stressig werden, wenn aber eine gewisse Grundzufriedenheit vorhanden ist, kann der Stress besser ausgeglichen werden und nicht so schnell krank machen.
  5. Ortsunabhängig arbeiten: Nicht für jeden Menschen ist ein klassischer 9-to-5 Job im Büro geeignet, einige sind Nachteulen und früh morgens nicht produktiv, andere können in der privaten Umgebung besser arbeiten. Menschen sind unterschiedlich und das ist auch gut so, denn durch diese Unterscheide entsteht Diversität. Mit der Möglichkeit, remote zu arbeiten besteht eine bessere Chance internationale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Zwei Personen sitzen im freien und arbeiten an ihren Laptops

Remote arbeiten bietet mehr Möglichkeiten

Nachteile

  1. Einer der größten Nachteile: Der bürokratische Aufwand. Sich vorab zu informieren, gegebenenfalls Zusatzversicherungen abzuschließen, Absprachen mit den Vorgesetzten treffen, all das kostet Zeit und Nerven. Ist diese Arbeit aber einmal geleistet, kann dies die Türen für mehr Personen und eine moderne Unternehmenskultur öffnen.
  2. Soziale Isolation: Bei der Arbeit von zuhause aus merkst Du schnell, wie oft Du eigentlich mit anderen Mitarbeitenden kommuniziert – auch wenn es nur 2 Minuten an der Kaffeemaschine sind, tragen diese Minuten der sozialen Interaktion zu mehr Teamgefühl bei. Zuhause oder unterwegs ist das nur schwerer umzusetzen. Gefördert werden kann der Zusammenhalt jedoch mit regelmäßigen Teambuilding-Maßnahmen oder geplanten Austausch-Zeiten.
  3. Druck sich zu beweisen: Remote arbeiten ist in Deutschland noch lange keine Normalität. Erst seit der Corona-Pandemie ist dieses Thema mehr auf dem Vormarsch. So gaben beispielsweise über die Hälfte der Teilnehmenden einer Studie an, das erste Mal während der Pandemie von zuhause aus gearbeitet zu haben. Immer noch äußern viele Unternehmen Bedenken, dass remote Arbeiten nicht die gleichen Ergebnisse erzielt – Präsenz ist für viele Menschen ein wichtiger Faktor. Um das zu ändern, muss ein Umdenken stattfinden und die Digitalisierung vorangetrieben werden.
  4. Dieser Druck führt oft zu dem nächsten Punkt: vermehrte Überstunden. Gerade bei der Arbeit von zuhause aus, ist es für viele schwierig, Pausenzeit einzuhalten und pünktlich Feierabend zu machen. Auch bei der Arbeit im Ausland kann es passieren, dass sich das schlechte Gewissen meldet. Eine Zeiterfassung kann Abhilfe schaffen, da so die eigene Leistung visualisiert wird. Auch auf Seiten der Unternehmen, kann das das Vertrauen in die Beschäftigten stärken.

5. Remote Jobs: Wo finde ich passende Stellen?

Wer auf der Suche nach Remote Arbeit ist, sollte Stellenanzeigen richtig und genau lesen. Oft ist die Rede von „Heimarbeit“, die mit Fernarbeit nicht gleichzustellen ist. Wenn Du gezielt nach Remote Work suchst, dann sollte sich die Arbeit von theoretisch jedem Ort der Welt aus erledigen lassen. Inzwischen gibt es extra dafür ausgelegte Jobportale, die sich auf Remote Jobs spezialisieren.

New Work Life

Das Jobportal „New Work Life“ ist – wie der Name es schon sagt – spezialisiert auf neue Formen der Arbeit wie z. B. Remote Work. Die Branchen verteilen sich über Human Ressources, IT und Marketing über Produkt- und Projektmanagement bis hin zu redaktionellen Tätigkeiten, Service und Support. Angeboten werden Jobs in Vollzeit, Teilzeit, Freelance und Werkstudenten-Jobs.

Link: new-work-life.com

Screenshot vom Jobportal New Work Life

DNXJobs

Das Stellenportal „DNXJobs“ ist ebenfalls eine beliebte Anlaufstelle für digitale Nomaden und Jobs in der digitalen Welt. Zu finden ist eine bunte Auswahl an ortsunabhängigen Jobs in der Audio & Videoproduktion, in Social Media als Virtual Assistent oder auch im Dienstleistungssektor. Die Jobs reichen von der festen Anstellung bis hin zum Praktikum. Besondere Fähigkeiten und Talente können unter „Talente finden“ konkret vorgestellt und gefunden werden.

Link: DNXjobs

GetRemote

Auf „GetRemote“ werden Festanstellungen dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum in Remote angeboten. Auch hier reichen die Stellenausschreibungen von der Vollzeit-Stelle bis hin zur Werkstudenten-Tätigkeit oder dem Minijob. Alle Jobangebote werden nach dem Erscheinungsdatum sortiert.

Link: GetRemote.de

Screenshot von Jobportal GetRemote

Remoteok

Der Stellenfinder „Remoteok“ ist ein internationales Jobportal, um einfach und schnell Stellen einzustellen und gefunden zu werden. Hier werden Jobs vor allem in der Software Entwicklung, im Kundensupport, Marketing und Design & UX gepostet. Außerdem ist das Portal kostenlos nutzbar.

Link: Remoteok

Welche Branchen sind ortsgebunden?

Der Work- und Lifestyle ist bereits in vielen Branchen und Berufen etabliert. Besonders im Finanzsektor wie der Buchhaltung, im Online Marketing und in der IT ist die neue Arbeitsform oft verbreitet. Das sind Bereiche, in denen vor allem geschrieben, desingt, telefoniert oder programmiert wird. Existieren Branchen in denen ortsunabhängiges Arbeiten bzw. ortsunabhängige Jobs nicht funktioniert? Ja, die gibt es: Ärzte, Verkäufer im Einzelhandel, Pfleger, Handwerker und viele andere Dienstleistungsunternehmen sind an ihre Arbeit vor Ort gebunden und können ihren Arbeitsplatz nicht frei wählen.

6. Tools & technische Voraussetzungen

Das Arbeiten an beliebigen Orten bzw. die „Machbarkeit“ hängt stark von den vorhandenen Arbeitswerkzeugen ab. Remote Tools für Videokonferenzen, soziale Netzwerke und Collaboration-Software sammeln für alle Mitarbeiter relevante Information und sind für die Zusammenarbeit im Team essentiell.

Diese Werkzeuge helfen bei der digitalen Zusammenarbeit:

  • Infrastruktur: Eine gute Internetverbindung ist die Grundlage für das Konzept der Remote Arbeit.
  • Hardware: Laptop und Firmenhandy gehören zur Grundausstattung
  • Remote Software: Offener Chat für laufende Kommunikation. Hier bietet sich Slack, Zoom oder Skype an. Für das Einwählen ins Firmennetzwerk ohne
    Sicherheitsrisiken, sind VPN-Zugänge von Vorteil.
  • Ausgabenverwaltungssoftware: Dank Firmenkreditkarten sowie der dazugehörigen Software lassen sich Ausgaben einfach, schnell und effizient von überall aus bewältigen.
  • Dokumentmanagement: Kollaboratives arbeiten in einem Dokument bieten beispielsweise Google Drive und Dropbox.
  • Projektmanagementtools: Projektmanagement-Software wie factro strukturiert die Aufgabenverteilung im Team.
Projektstrukturbaum in factro

Projektstrukturpläne zeigen ein Projekt als „Big Picture“

7. Tipps für die Arbeit in Remote

Transparente Kommunikation

Mit Remote Work zum Erfolg: Nur durch transparente Kommunikation im Team. Es ist leichter vorher mit dem Team zu besprechen, welche digitalen Tools als hilfreich angesehen werden und auf welche verzichtet werden kann. Klar ist – Digitale Tools unterstützen nur dann, wenn Menschen ihr Wissen mit anderen Remote Workern teilen.

Zeitliche Grenzen setzen

Persönliches Zeitmanagement: Unterschätzt wird eine präzise strukturierter Zeitplanung, – in wiederkehrenden Projekten ist eine Vorlage sinnvoll – auch ohne Vorgaben des Arbeitgebers. Wer keine klaren zeitlichen Grenzen setzt, arbeitet meist länger, und schafft dabei nicht zwangsläufig mehr. Eine Erkenntnis ist auch, dass sich die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit bei Remote Workern erhöht.

Teamkultur fördern trotz ortsunabhängiger Arbeit

Durch die fehlende räumliche Nähe können der Teamgeist und das gemeinsame Ziel verloren gehen. Damit die Zusammenarbeit im Team, das Wir-Gefühl und die Kommunikation innerhalb des Unternehmens nicht leiden, sollte die Teamkultur regelmäßig gefördert werden. Dabei helfen digitale Tools für einen einfachen Austausch, aber auch Teambuilding-Spiele und gemeinsame (virtuelle) Veranstaltungen.

5 Hilfreiche Tipps für ortsunabhängiges Arbeiten

  1. Rituale schaffen
  2. Den Tag zeitlich planen
  3. Eindeutig kommunizieren
  4. Wohlfühlarbeitsort kreieren
  5. Klare Ziele setzen

Auch in der Fernarbeit ist eine klare Struktur für den Arbeitstag von Bedeutung, um Aufgaben zeitlich zu planen und die gesetzten Ziele zu erreichen. Dabei helfen tägliche Rituale, wie feste Pausen zum Mittagessen, auch ohne festen Arbeitsort.

virtuelles Meeting

Tägliche, kurze Abstimmungen im Team

8. Remote Work erfolgreich einführen

Damit Du in Deinem Unternehmen Remote Work etablieren kannst und die Umstellung gelingt, haben wir Dir nochmal alles in fünf Schritten zusammengefasst, auf die Du bei der Umsetzung achten solltest. So kann die Umstellung leicht von der Hand gehen, ohne dass die Arbeit und Leistung leidet.

Schritt 1: Regeln für Remote Work

Stelle in Deinem Unternehmen leicht nachvollziehbare Regeln auf, wie das Remote Work gestaltet werden soll. Wie viele Tage in der Woche dürfen Mitarbeiter remote arbeiten? Gibt es Termine, wo alle Vorort sein müssen? Ist Remote Work freiwillig oder Pflicht? All diese Fragen sollten im Vorfeld geklärt.

Schritt 2: Die richtige Hard- und Software

Damit das Team ohne Probleme von Zuhause aus arbeiten kann, muss sichergestellt sein, dass dies auch von Zuhause aus möglich ist. Hier zu gehört die passen Hardware wie ein Laptop, Headset oder einen zweiten Bildschirm. Zur Software gehört zum Beispiel eine Projektmanagement-Software oder ein Dateimanager. Diese sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter, egal von wo aus sie arbeiten, immer an alle wichtigen Unterlagen dran kommen. Eine Projektmanagement-Software übersetzt ihr Team bei der Organisation von Projekten, der Leistungserfassung, wie der Budgetplanung. Zudem zählen Kollaboration-Tools für Meetings und Messenger auch dazu.

Schritt 3: Thema Sicherheit

Auch das Thema IT-Sicherheit sollte schon im Vorfeld gründlich bedacht werden. So sollten Server sicher sein, ungesicherte private Rechner nicht verwendet oder die Unternehmenskommunikation End-to-End verschlüsselt werden. Starke Firewalls sollte eingerichtet werden und ausreichend VPN-Lizenzen zur Verfügung stehen.

Schritt 4: Testet Euer Setup

Wenn alle Maßnahmen, die wir eben erarbeitet haben, umgesetzt wurden, kann die erste Testphase beginnen. Schicke dafür ein Team ins Homeoffice und teste die Zusammenarbeit für Dein Team. In der Einführungsphase solltest Du als Führungskraft immer auch genügend Kapazitäten eingeplant werden und die Mitarbeit im Homeoffice zu unterstützen. Hier kommt Dir der Situative Führungsstil zur Hilfe.

Schritt 5: Kommuniziere mit Deinem Team

Der letzte Tipp für das Etablieren von Remote Work bezieht sich auch die Kommunikation. Nach der Testphase bespreche mit Deinem Team, was gut und was schlecht gelaufen ist. Da die Kommunikation vor allem digital verläuft, solltest Du regelmäßige kurze Calls einführen, um immer in Kontakt zu bleiben. Auch Messenger-Dienste sollte über den Tag hinweg genutzt werden, um kurze Abstimmungen zu machen.

Offener Kalender

9. Fazit: Flexibles Arbeiten funktioniert nur mit Struktur

Remote Work ist in der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Das Konzept erweitert das mittlerweile vielerorts bekannte Homeoffice um weitere Komponenten und erschafft so eine eigene Arbeitsform. Dabei geht es insbesondere um die flexible Gestaltung des Tages, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Menschen. Dazu gehören eine freie Wahl des Arbeitsortes, eine bessere Anpassung an die private Situation und ein optimales Nutzen des eigenen Leistungshochs.

Vorteile
Nachteile
✓  Höhere Produktivität ✗  Fehlender Informationsfluss
✓  Wegfall des Arbeitsweges ✗  Weniger Networking
✓  Familienfreundlich (Work-Life-Balance) ✗  Erhöhtes Arbeitspensum
✓  Gesteigerte Konzentration ✗  Isolation
✓  Von überall arbeiten ✗  100 prozentiger Datenschutz wird schwierig

Am Ende des Tages definiert jedes Unternehmen den Begriff „Remote Work“ für sich. Einige Organisationen stellen komplett darauf um, anderen führen es nur temporär ein. Das spätere Gelingen hängt dabei von vielen Faktoren ab und ist zudem Typsache. Dazu gehören die nötige Selbstdisziplin, eine transparente Kommunikation mit allen Beteiligten und eine klare Struktur.

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Vivien-Jana Gaida

Vivien-Jana Gaida recherchiert und schreibt für den factro Blog über aktuelle Tools und Trends. Nach ersten Erfahrungen beim Handelsblatt und der Wirtschaftswoche, ist sie nun Teil des Marketing-Teams bei factro. Auf dem factro Blog teilt sie ihr Fachwissen über die moderne Arbeitswelt, Digitalisierung, Projektmanagement- und Collaboration-Software.