5 Tipps fĂŒr die Kommunikation im Homeoffice

von | 02.03.2022

Auch Zuhause transparent vernetzt bleiben

In vielen Teams sind Homeoffice, hybrides Arbeiten und Remote Work bereits im Alltag integriert. Mitarbeitende schÀtzen die Möglichkeit, frei entscheiden zu können, von wo aus ihr Arbeitstag startet. Oft ist das Arbeiten im Homeoffice produktiver sowie fokussierter. Der Knackpunkt: HÀufig leidet im Homeoffice die Kommunikation mit dem Team.

In Behörden und Ämtern wird das Homeoffice in vielen FĂ€llen – z.B. durch aktuelle Corona-Regelungen – ĂŒberhaupt erst eingefĂŒhrt. Manchmal sind gewisse Tools fĂŒr die Kommunikation schon vorhanden – doch wie funktioniert das Zusammenspiel, sodass ein effizienter Workflow entsteht und was mĂŒssen Arbeitgeber im Homeoffice beachten?


Kommunikation im Homeoffice kann herausfordernd sein


Der spontane Plausch fÀllt weg

Wer kennt es nicht: Morgens im BĂŒro werden die Kollegen begrĂŒĂŸt oder man trifft sich an der Kaffeemaschine, wo der erste Austausch des Tages stattfindet. Im Homeoffice dagegen kann es schnell einsam werden, denn der spontane Plausch fĂ€llt weg.

Das Problem: Viele Teams arbeiten trotz Distanz wie im bisherigen BĂŒroalltag weiter. Doch die moderne bzw. aktuelle Arbeitswelt und vor allem das Homeoffice benötigen neue Spielregeln – vor allem hinsichtlich der Kommunikation im Team. Dabei werden neue Meeting-Formate etabliert, ein moderner Workflow entsteht und ein paar Leitlinien sollten zudem festgelegt werden.

? Wissenswert: Laut einer Studie der Hirschtec sind die hĂ€ufigsten digitalen Kommunikationsinstrumente immer noch das Telefon (51 Prozent) und die E-Mail (50 Prozent). – Studie: Digitale Kommunikation und Zusammenarbeit

Basics: Wie funktioniert die Kommunikation im Homeoffice?

Schlechte Kommunikation im Homeoffice muss nicht sein! Doch wie kann der interne Austausch auch Zuhause funktionieren? Wir zeigen Dir, welche Basics an die Kommunikation im Homeoffice gestellt werden. Und mit welchen fĂŒnf Tipps eine erfolgreiche Kommunikation sofort umgesetzt werden kann, sodass das gesamte Team auch in den eigenen vier WĂ€nde gut vernetzt bleibt.

Eine Frau sitzt vor ihrem Laptop

Gute Kommunikation ist ein entscheidender Erfolgsfaktor im Homeoffice

Tipp 1: Einheitliche KommunikationskanÀle schaffen

In den meisten BĂŒros findet die Kommunikation entweder im direkten Austausch, per Telefon oder E-Mail statt. Bei der Arbeit vor Ort kann das noch gut funktionieren – doch sobald ein Teil der Belegschaft im Homeoffice ist, sind diese KommunikationskanĂ€le nicht mehr ausreichend.

Video- und Chat-Tools

Tools fĂŒr den virtuellen Austausch sind online ausreichend zu finden. Bei der Suche nach dem passenden Tool sollte vor allem darauf geachtet werden, dass sowohl im Chat kommuniziert werden kann als auch ein Treffen per Video möglich ist. Beliebte Tools sind z.B. Microsoft Teams, Slack oder Skype.

HĂ€ufig kommen diese bekannten Anbieter allerdings weder aus Deutschland noch aus der EU, sodass die erforderlichen DatensicherheitsansprĂŒche nicht eingehalten werden können. Um auch bei digitalen Konferenzen den Datenschutz sicherzustellen, ist die Orientierungshilfe der Berliner Beauftragen fĂŒr Datenschutz und Informationssicherheit hilfreich.

Bei allen Tools gibt es die Möglichkeit, entweder per Chat mit Teamkollegen in den Austausch zu gehen oder sich gleich per Videokonferenz zusammenzuschalten. Im Video-Chat gibt es außerdem die Option, den Bildschirm zu teilen, sodass alle sehen, wovon gerade gesprochen wird.

Durch das Video-Format sieht man außerdem die Gesichter der ehemaligen Tisch-Nachbarn wieder und hat eher das GefĂŒhl, im persönlichen Kontakt zu den Kollegen zu sein – auch wenn sich die anderen gerade auf der anderen Seite der Stadt aufhalten.

Video-Chats mit dem Team aus dem Home Office

Der Kontakt zum Kollegen im Video-Format ist persönlicher

Tipp 2: RegelmĂ€ĂŸige Treffen und neue Meeting-Formate etablieren

Aus den Augen aus dem Sinn: Nicht nur der persönliche Kontakt unter Teammitglieder fĂ€llt weg, auch Vorgesetzte und Mitarbeiter sind durch das Arbeiten aus dem Homeoffice weniger im Austausch als bei der Arbeit im BĂŒro. Aus diesem Grund sollten regelmĂ€ĂŸige virtuelle Treffen stattfinden und neue Arten von Meetings eingefĂŒhrt werden.

Daily: Der Startschuss in den Arbeitstag

Viele Teams haben bereits das sogenannte „Daily“ in ihrem Arbeitsalltag eingefĂŒhrt. Als Start in den Tag findet in den jeweiligen Teams ein kurzer digitaler Austausch per Video statt. Jeder einzelne hat damit die Möglichkeit, seine To-dos im ersten Schritt zu ordnen und anschließend mit der Gruppe zu teilen. Das ist auch eine super Chance, um PrioritĂ€ten zu setzen, Hilfe bei Aufgaben anzufordern und offene Fragen zu bestimmten Tasks zu klĂ€ren.

Dabei sollte das Meeting – je nach TeamgrĂ¶ĂŸe – möglichst kurz gehalten werden. NatĂŒrlich ist der tĂ€gliche Austausch wichtig, sollte aber nicht von den eigentlichen To-dos ablenken – ein Richtwert sind hier ca. 15 Minuten.

Weekly: Das gesamte Team trifft sich

Um sich auch als Team regelmĂ€ĂŸig gemeinsam zu treffen, ist das „Weekly“ ein passendes Meeting-Format. In diesem Call haben alle aus der Abteilung, dem Unternehmen oder Verwaltung die Möglichkeit, Highlights aus der Woche zu teilen. Das sind z.B. Dinge, die besonders spannend waren, Ziele, die erreicht werden konnten, Fortschritte in Projekten oder ein Dankeschön an den Kollegen, der tolle Hilfestellung geleistet hat.

Durch die „Isolation“ in den eigenen vier WĂ€nden geht in vielen Teams der Teamgeist verloren. Ein regelmĂ€ĂŸigen Austausch in Form von verschiedenen Meetings hilft dabei, diesen aufrecht zuerhalten. Es entsteht trotz Distanz ein Wir-GefĂŒhl. Übrigens: Auch Team-Events können digital stattfinden und durch passende Spiele gestaltet werden.

in Bild mit einer Vorschau der factro Meetingregeln und dem Text "Unsere Guideline fĂŒr bessere Meetings – jetzt kostenfrei sichern"

Tipp 3: Regeln und Leitlinien festlegen

Um 20 Uhr noch schnell den Teamkollegen anrufen, obwohl der lĂ€ngst im Feierabend ist? Im Homeoffice nutzen viele BeschĂ€ftigte die Freiheit, den Arbeitstag an die eigenen BedĂŒrfnissen anzupassen. Die Kollegin fĂ€ngt gern frĂŒh mit ihren Aufgaben an, um den Nachmittag mit Freizeit zu fĂŒllen. Wohingegen der Teamkollege lieber ausschlĂ€ft und spĂ€t abends am heimischen Schreibtisch sitzt.

Erreichbarkeit und Meeting-Zeiten definieren

Auch wenn die Arbeitszeiten frei wĂ€hlbar sind, sollte der Feierabend eines Kollegen respektiert werden. Anrufe außerhalb der Arbeitszeit sind auch im Homeoffice tabu! Im Team sollten von vornherein Erreichbarkeiten sowie feste Zeiten fĂŒr Meetings und weitere virtuelle Treffen festgelegt werden. Hilfreich ist auch eine Art Homeoffice-Knigge – also GrundsĂ€tze–, das von vornherein festgelegt wird.

Ein junger Mann schaut am Laptop auf die Uhr

Feierabend heißt auch Feierabend

Tipp 4: Workflow mit dem richtigen Tool optimieren

Im Gegensatz zu den allgemeinen Abstimmungen ĂŒber den Chat oder per Video, gehört die Besprechung von Projekten und Aufgaben nicht in einen Chat. Das wird fĂŒr alle Beteiligten schnell unĂŒbersichtlich, da nicht aufgabenbezogen kommuniziert werden kann. Auch eine Aufgabenverteilung per E-Mail – wie es in vielen Behörden und Unternehmen der Fall ist – ist weniger effizient. Es entstehen lange Mail-Ketten und AnhĂ€nge, die nie wieder auffindbar sind.

Ein separates Projektmanagement-Tool unterstĂŒtzt den Arbeitsalltag sowohl im Homeoffice als auch im BĂŒro. FĂŒr die projekt- und aufgabenbezogene Kommunikation dient also eine Projektmanagement-Software als zentraler Ort des Austausches. Im Tool ist ein Projekt als „Big Picture“ abgebildet: Projektkopf, Aufgabenpakete und Aufgaben. So haben alle aus dem Team zu jeder Zeit die Möglichkeit, auf Projektinformationen zuzugreifen.

ZustÀndigkeiten in Projekten und Aufgaben klÀren

Im PM-Tool können ZustĂ€ndigkeiten ganz einfach von der Projektleitung vergeben werden. Fragen wie „Wer ist verantwortlich? Wer fĂŒhrt die Aufgabe aus?“ können in der jeweiligen Aufgabe hinterlegt werden. Damit verpasst keiner im Team eine Aufgabe, da diese automatisch auf dem eigenen Dashboard – also quasi dem digitalen Schreibtisch – landen.

Aufgabendetails in der Projektmanagement-Software factro

Verantwortliche und AusfĂŒhrende werden in den Aufgabendetails ersichtlich

Die Echtzeiterfassung ist bei der Arbeit auf Distanz besonders praktisch. Denn der Arbeitskollege, der im heimischen BĂŒro sitzt, sieht Änderungen in der Sekunde, in der sie gemacht wurden. Das hat den Vorteil, dass alle aus der Abteilung auf einem einheitlichen Stand sind. Ein zusĂ€tzlicher Austausch ĂŒber Fortschritte wird damit ĂŒberflĂŒssig, da jeder selbst schauen kann in wie weit Aufgaben bereits abgeschlossen sind.


Möchtest Du Deine Workflows mit factro optimieren? Lass uns sprechen! Unverbindlich und kostenfrei.



Aufgabenbezogener Austausch mithilfe von Kommentaren

Gibt es in einer Aufgaben doch noch KlĂ€rungsbedarf, können Kommentare aufgabenbezogen hinterlassen werden. Durch die @mention-Funktion werden Teammitglieder ĂŒber Anmerkungen direkt informiert. Anders als in der klassischen E-Mail, bleiben die Aufgaben immer ĂŒbersichtlich in einer Aufgaben stehen, sodass auch noch Monate spĂ€ter nachvollzogen werden kann, welche Problem genau es gab und wie sie gelöst werden konnten.

Trotzdem können weiterhin alle relevanten Informationen z.B. aus E-Mails auch im Kommentarfeld hinterlegt werden, sodass Details nicht verloren gehen und immer wieder griffbereit sind.

Neuer Kommentarverlauf bringt Übersicht

Im Kommentarverlauf bleiben Kommentare und Dateien auch nach Abschluss einer Aufgabe erhalten

Dokumentenmanagement: Digitale Ablage als Sammelstelle fĂŒr Projektdokumente

Nicht bei allen Unterlagen ist es sinnvoll, sie als Anhang in einer Aufgabe zu speichern. Oft soll gemeinsam im Team an einem Dokument gearbeitet werden – hier kommt die digitale Ablage zum Einsatz. In dieser Ablage können alle möglichen Dateien hinterlegt werden: AuftrĂ€ge, Bilder, Grafiken, PrĂ€sentationen oder LeitfĂ€den. Diese Dateien können im Nachhinein im PM-Tool in der entsprechenden Aufgabe verlinkt werden, sodass sie immer wieder zu finden sind. Gleichzeitig wird durch die Verlinkung der digitale Sammelort dokumentiert. Ein gĂ€ngiges Tool ist z.B. Google Drive.

Tipp 5: Digital Leadership heißt FĂŒhrung auf Augenhöhe

Kommunikation im Homeoffice benötigt zusĂ€tzlich eine moderne FĂŒhrung, die offen, agil, vernetzend und vor allem auf Augenhöhe stattfindet – Stichwort: Gleichberechtigung. Der sogenannte Digital Leader bricht alte Strukturen in Verwaltung und Unternehmen auf und entwickelt neue Arbeitsmethoden im Team, die er mit den „richtigen“ Tools umsetzt. Ein Abspalten einzelner Teammitglieder soll damit möglichst verhindert werdern.

Digital Leadership bedeutet auch, dass alle Mitarbeitenden in (wichtige) Entscheidungen mit einbezogen werden, die frĂŒher hĂ€ufig nur von einer Person getroffen wurden. Die moderne FĂŒhrungskraft vermittelt dabei digitale Kompetenzen, strategisches Denken und eine kollaborative, digitale Zusammenarbeit. Die Bausteine sind dabei in erster Linie Vertrauen – vor allem in BeschĂ€ftigte im Homeoffice –, Ehrlichkeit sowie Eigenverantwortung im Team sowie regelmĂ€ĂŸiges konstruktives Feedback.

Der Digital Leader hat außerdem eine Vorbildfunktion fĂŒr alle Teammitglieder – manchmal auch abteilungsĂŒbergreifend. Er sollte also die Rolle des „Digital Natives“ fĂŒr sein Team vorleben und mit gutem Beispiel voran gehen, wie er entsprechende Tools im eigenen Arbeitstag integriert. Er geht also, fĂŒr alle BeschĂ€ftigten, als gutes Beispiel voran.

Hat Dir dieser Artikel gefallen? Gerne kannst Du den Beitrag hier bewerten:
[Anzahl: 10 Durchschnitt: 5]

Vivien-Jana Gaida

Vivien-Jana Gaida recherchiert und schreibt fĂŒr den factro Blog ĂŒber aktuelle Tools und Trends. Nach ersten Erfahrungen beim Handelsblatt und der Wirtschaftswoche, ist sie nun Teil des Marketing-Teams bei factro. Auf dem factro Blog teilt sie ihr Fachwissen ĂŒber die moderne Arbeitswelt, Digitalisierung, Projektmanagement- und Collaboration-Software.