Von der digitalen Behörde zur Smart City

von | 15.03.2022

Die digitale Stadt fÀngt in der Behörde an

„Mehr LebensqualitĂ€t und endlich im 21. Jahrhundert angekommen.“ Das ist es, was uns bei dem Begriff Smart City sofort in den Kopf schießt. Neue Technologien digitalisieren diese StĂ€dte in vielen unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, Politik, und Soziales.

Dreh- und Angelpunkt ist dabei eine gut funktionierende Verwaltung, die immer mehr von einer erfolgreichen Digitalisierung der Behörden abhÀngig wird.

Definition „Smart City“ – Gabler Wirtschaftslexikon
„[…] unter dem i.d.R. alle Konzepte verstanden werden, StĂ€dte mithilfe der Möglichkeiten neuer technischer Entwicklungen und der Informations- und Kommunikationstechniken im Hinblick auf Ökologie, sozialem Zusammenleben, politischer Partizipation etc. zu modernisieren und lebenswerter zu gestalten. […]“ – Dr. Markus Siepermann, Professor der Wirtschaftsinformatik

StÀdte, Gemeinden und Kommunen stellen sich (endlich) dem digitalen Wandel und haben die Chance, eine nachhaltige, lebenswerte und integrierte Stadtentwicklung zu fördern, die auf das Gemeinwohl der Bevölkerung ausgerichtet ist. So wird letztendlich die einzelne Behörde zum Dreh- und Angelpunkt einer Kampagne, die sich auf viele auswirkt und nachhaltige Konsequenzen auslöst.

Wie aber lĂ€sst sich eine Stadt zur Smart City umwandeln? Und wie ist die Digitalisierung im bĂŒrokratischen Behördengeflecht umsetzbar?

  1. WofĂŒr ĂŒberhaupt „smart“ werden?
  2. So wird Ihre Behörde zum Headquarter der Smart City
  3. Packen wir’s an!
Drei Frauen sitzen vor ihren Laptops und lachen gemeinsam

In einer Smarten Stadt steht der Mensch im Mittelpunkt

1. WofĂŒr ĂŒberhaupt „smart“ werden?

Nach dem letzten ICCP-Report sollte es keine Zweifel mehr geben, dass wir nicht mehr im Status quo verharren können. Wir mĂŒssen einfach besser werden: mehr Fokus auf Klimawandel, gesteigerte E-MobilitĂ€t, mehr Nachhaltigkeit…

Auch die einzelne Stadt spielt dabei eine nicht zu unterschĂ€tzende Rolle, wie Smart Cities wissen. Mit moderner Technologie werden die Stadtplanung, Verwaltung, MobilitĂ€t, Energie und Nachhaltigkeit positiv verĂ€ndert und effizient miteinander vernetzt. Erreicht wird eine StĂ€rkung des Gesamtsystems der Stadt, um ökologische und soziale Verbesserungen zu schaffen, die im zweiten Schritt auch die LebensqualitĂ€t der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger steigert.


Live-Webinar: Digitales Projektmanagement in der Öffentlichen Verwaltung

In unserem Live-Webinar erfĂ€hrst Du, wie digitales Projektmanagement in der Öffentlichen Verwaltung richtig umgesetzt wird. Die Gemeinde GrĂŒnheide und der Main-Kinzig-Kreis zeigen Dir ihre Best Practices in der Projektarbeit mit factro.

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FĂŒr eine bessere Klimabilanz

Smart-City-Strategien sind klimafreundliche MobilitĂ€ts- und Energiekonzepte, die zum einen die Ressourcen schonen und zum anderen die Stadt nachhaltiger machen. Das sind z.B. intelligente Verkehrssysteme, die die GrĂŒnschaltung bei Ampeln abhĂ€ngig von der Verkehrssituation oder des ÖPNV machen.

Das verkĂŒrzt mögliche Wartezeiten effizient oder ĂŒberlĂ€sst öffentlichen Verkehrsmitteln die Vorfahrt. Außerdem schaffen neue Technologien regenerative Energiequellen, wie Solaranlagen auf DĂ€chern von öffentlichen GebĂ€uden der Stadt.

Konzepte wie Sharing Economy bauen darauf, GegenstĂ€nde systematisch auszuleihen, sodass nicht alles zwangslĂ€ufig in eigenem Besitz sein muss. Im Mittelpunkt steht der Gemeinschaftskonsum. Das können auch Co-Working-Spaces sein, die bei Bedarf angemietet werden können. Oder das Leih-Fahrrad, um mal schnell von einem Ort zum anderen zu kommen. Viele Mitarbeiter aus der Verwaltung und Unternehmen arbeiten hĂ€ufig im Homeoffice oder mobil und sind nur selten im BĂŒro. Das macht extra BĂŒrorĂ€ume ĂŒberflĂŒssig.

Ein Hochhaus bepflanzt mit vielen grĂŒnen BĂ€umen

Gerade in StĂ€dten leidet die LuftqualitĂ€t – Alternativen werden gebraucht

Smart Cities sind am Ende aber nicht nur grĂŒner, sondern auch hĂ€ufig fortschrittlicher und wirtschaftlicher als andere StĂ€dte.

Wer sich mit Smart Cities auseinandersetzt, beschÀftigt sich unter anderem mit:

  • einer stabilen, flĂ€chendeckenden Infrastruktur
  • neuen Wegen, Bewohner zu informieren (Website, Soziale Netzwerke etc.)
  • dem effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit
  • wirtschaftlicher StandortattraktivitĂ€t
  • öffentlicher Verwaltung ausgerichtet auf den Menschen
  • der Steigerung der LebensqualitĂ€t der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger

 

2. So wird Eure Behörde zum Headquarter der Smart City

Im Mittelpunkt der Smart City stehen immer die Bewohner und Bewohnerinnen, denn es sind die AnsprĂŒche der Menschen, die ĂŒberhaupt erst den digitalen Wandel antreiben. Und es ist ihr Wunsch nach Innovation und Transformation. Vor allem im Bezug auf moderne Technologien, Sicherheit und ein neues WohlgefĂŒhl. Dazu gehören nicht nur Sauberkeit in den StĂ€dten und sichere Umgebungen, sondern auch einfache OnlinezugĂ€nge zu Verwaltungsdienstleistungen.

Digitale Stadtverwaltung vorantreiben

Der private Alltag der Menschen gestaltet sich in vielen Bereichen bereits digital – das soll zukĂŒnftig auch fĂŒr stĂ€dtische Angelegenheiten gelten: Digitale Stadtverwaltungen oder aktuelle Neuigkeiten in sozialen Netzwerken sollen Behörden, BĂŒrger und Unternehmen besser miteinander vernetzen. Einwohner wollen und sollen transparente Einblicke in Entscheidungsprozesse und mehr Mitspracherecht in stĂ€dtischen Angelegenheiten bekommen.

Eine Grafik mit einer Vorschau auf die Erfolgsgeschichte der Stadt Bergisch Gladbach und dem Text "Die Erfolgsgeschichte der Stadt Bergisch Gladbach: So gelingt die digitale Transformation! Jetzt lesen"

Mit dem Programm der Bundesregierung „Digitale Verwaltung 2020″ und dem damit einhergehenden E-Government-Gesetz sollen daher bis Ende 2022 mehr Verwaltungsdienstleistungen online ermöglicht werden. StĂ€dte sollen die Digitalisierung allerdings nicht einfach geschehen lassen, sondern aktiv mitgestalten. Wie Behörden und Ämter intelligente und zukunftsorientierte Kommunen kreieren können, veranschaulicht unter anderem die Smart City Charta die bereits 2017 entstand und sich an StĂ€dte, Kommunen und Gemeinden richtet.

Kisten werden aufeinander gestapelt

Stadtentwicklung vom Schreibtisch aus

Der Startschuss fÀllt an Deinem Schreibtisch!

Wenn eine Behörde Online-ZugĂ€nge fĂŒr die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger ermöglicht und Verwaltung damit erleichtert, können die Behördenmitarbeiter und -mitarbeiterinnen das als idealen Moment nutzen, um die eigenen Arbeitsweisen zu hinterfragen. Wie digitalisiert ist eigentlich der eigene Arbeitsplatz? Werden Absprachen behördenĂŒbergreifend transparent getroffen? Wird die interne Zusammenarbeit gefördert, die letztendlich auch zu einer Erfolgssteigerung der Digitalisierung auf Stadtebene fĂŒhrt?

Digitalisierung fĂ€ngt in der Behörde selbst und am Schreibtisch der einzelnen Mitarbeitenden an. Denn nur, wenn an dieser Stelle alle FĂ€den ineinandergreifen, kann eine Smart City erfolgreich umgesetzt werden. Hilfestellungen bieten dabei nicht nur die Kommunikation ĂŒber E-Mail und Chat und ein funktionierendes Dokumentenmanagementsystem, sondern auch Softwarelösungen, um Projekte transparent zu gestalten und zu steuern.

3. Packen wir’s an!

Im weltweiten Vergleich, dem sog. Smart City Index (imd.org – Smart City Index 2021), ist keine deutsche Stadt unter den Top 10. Mit MĂŒnchen auf Platz 14 und DĂŒsseldorf auf Platz 20 ist Deutschland seit dem letzten Jahr zusĂ€tzlich um ein paar PlĂ€tze nach hinten gerutscht. Es gibt also noch einiges zu tun!

Werkzeuge fĂŒrs Handwerk

Mit vereinten KrÀften die Stadt der Zukunft bauen

Die Bundesregierung reagiert darauf mit der Förderung mit 820 Mio. Euro von rund 30 Modellprojekten zu Smart Cities. In den nĂ€chsten 10 Jahren sollen viele deutsche StĂ€dte, Kreise und Gemeinden mit Konzepten und Maßnahmen zur Umsetzung unterstĂŒtzt werden und dadurch neue Chancen ergreifen, fĂŒr alle, die unmittelbar in dieser Stadt leben, arbeiten oder auch nur zu Besuch sind, attraktiver zu werden.

Dabei werden vor allem Behörden weiterhin eine SchlĂŒsselposition einnehmen und Smart Cities wesentlich mitgestalten. Die Transformation ist schließlich eine Chance fĂŒr mehr LebensqualitĂ€t und eine gezielte Klimawende – Packen wir’s also an, denn die Zukunft beginnt jetzt!

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Fabienne Seiler

vermittelt Mehrwerte von factro Funktionen und Updates fĂŒrs Projektmanagement – in Schulungen und hier im Blog.