
Flexibles Arbeiten
Mit dem Rucksack durch die Welt oder im Café in der Innenstadt – das klassische Arbeiten wird immer mehr von dem Wunsch nach einem frei bestimmten Arbeiten abgelöst. Wie die groß angelegte Umfrage “Hopes and Fears 2022“ von PwC gaben nur 11% der Befragten an, Vollzeit vor Ort arbeiten zu wollen. Viele Unternehmen sind mittlerweile flexibler und bieten inzwischen ihren Beschäftigten mehr Freiheiten bei der Wahl des Arbeitsplatzes an.
Doch wie genau funktioniert remote arbeiten und was sollte dabei dringend beachtet werden? Das erfährst Du in diesem Artikel!
- Was bedeutet remote arbeiten?
- Wie funktioniert remote arbeiten?
- Remote Arbeiten: Wo finde ich Jobs?
- Chancen und Hürden
- Fazit: Remote arbeiten stärkt individuelle Chancen

1. Was bedeutet remote arbeiten?
Remote arbeiten bedeutet frei übersetzt etwa Freiarbeit. Damit gemeint ist das ortsunabhängige und zeitlich flexible Arbeiten. Darunter fällt zum Beispiel die Arbeit von Zuhause aus, in Coworking Spaces oder auch im Ausland.
Aber aufgepasst: Oft wird der Begriff Homeoffice als Synonym verwendet, dabei unterscheiden sich die beiden Arbeitsweisen erheblich voneinander. Die Arbeit im Homeoffice wird, wie der Name schon sagt, von zuhause aus zu der normalen Arbeitszeit verrichtet. Beim Remote arbeiten dagegen kannst Du auch in einem Café oder einer Bibliothek sitzen und Dir Deine Arbeitszeit frei einteilen.
💡 Gut zu wissen: Eine weitere Arbeitsmöglichkeit ist die Telearbeit. Der Unterschied zum Homeoffice oder remote Arbeiten ist, dass die Regelungen in der Arbeitsstättenverordnung definiert sind. Zudem haben die Beschäftigten einen eigenen und gut ausgestatteten Arbeitsplatz, von dem aus sie arbeiten, in ihren eigenen vier Wänden. Beim Homeoffice ist dies meist nicht der Fall.
2. Wie funktioniert remote arbeiten also genau?
Das remote Arbeiten ist nicht für alle Berufszweige geeignet, in einigen Branchen ist das Arbeiten vor Ort unverzichtbar. In Berufen, die mit der Erstellung von Texten, Programmieren oder Design zu tun haben, ist es oftmals möglich, remote zu arbeiten. Hier brauchst Du im Prinzip nur eine Internetverbindung und einen Laptop für die Erledigung Deiner Aufgaben.
Auch freiberuflich Tätige nutzen diese Art des mobilen Arbeitens gern. Sie haben den Vorteil, komplett für sich selbst arbeiten zu können und Entscheidungen zu treffen.

Gesetzliche Regelungen
Grundsätzlich besteht in Deutschland kein Recht auf Homeoffice oder Remote Work. Die Entscheidung liegt auf arbeitgebender Seite. Wichtig ist also die Absprache mit den Vorgesetzten. Mittlerweile ist dies aber in vielen Unternehmen kein Problem mehr. Umfragen zufolge bieten 62 Prozent der Unternehmen in Deutschland an, remote zu arbeiten.
Die Arbeitszeit gilt wie vertraglich geregelt. Es ist aber oftmals auch möglich, die Stunden anders aufzuteilen. Das heißt, Du kannst beispielsweise morgens ein paar Stunden arbeiten und dann wieder nachmittags oder am frühen Abend. Hier gilt allerdings die Ruhezeit-Regelung zwischen zwei Arbeitstagen, nach der mindestens 11 Stunden Pause zwischen zwei Arbeitstagen liegen müssen.
Und wie sieht es mit der gesetzlichen Absicherung bei Unfällen aus? Hier gilt: ein Arbeitsunfall im Homeoffice wird als solch einer eingestuft, wenn er im Rahmen der beruflichen Tätigkeit geschieht. Dabei ist es allerdings schwierig einzustufen, was zur Tätigkeit gehört und was nicht. Oft entscheidet dann der Einzelfall.
💡 Interessante Quellen zum Thema:
- Warum Unfälle im Homeoffice selten versichert sind (wiwo.de | Wirtschaftswoche)
- Mobile Arbeit / 3 Unfallversicherung (haufe.de | Haufe)
3. Remote arbeiten: Wo finde ich Jobs?
Auf der Suche nach einer Stelle kann es passieren, dass in der Beschreibung nicht sofort ersichtlich ist, ob remote arbeiten möglich ist. Um dir die Suche zu erleichtern, gibt es mittlerweile Portale, die sich auf die Ausschreibung von Remote Jobs spezialisiert haben. Im Folgenden haben wir für Dich ein paar der bekanntesten Websites aufgelistet:
Kann man im Ausland remote arbeiten?
Arbeiten mit Blick auf den Strand, der Traum vieler – mit Remote Work umsetzbar. Allerdings nur mit Absprache der Vorgesetzten. Zudem müssen auch hier die rechtlichen Regelungen bei Sozialversicherung und Steuerzahlungen beachtet werden, diese unterscheiden sich je nach Länge des Aufenthalts. Steuerrechtlich darfst du, ähnlich wie bei einer Workation, bis zu 183 Tage im EU-Ausland arbeiten. Danach bist Du in beiden Ländern zu einer Steuererklärung verpflichtet.
💡 Unterschied: Workation und remote arbeiten
Bei einer Workation handelt es sich um einen längeren Aufenthalt im Ausland, bei dem von einem Urlaubsort aus gearbeitet wird, wie z.B. Spanien oder Italien. Das remote Arbeiten findet nicht unbedingt im Ausland statt, es ist aber eine von vielen Möglichkeiten. Du kannst also auch von zuhause aus oder im Café remote arbeiten.
4. Chancen und Hürden beim ortsunabhängigen Arbeiten
Diese flexible Arbeitsweise bietet viele neue Möglichkeiten, aber es gibt auch Hürden zu meistern. Hier eine kurze Zusammenfassung:
✓ höhere Produktivität | ✗ hoher bürokratischer Aufwand |
✓ verbesserte Work-Life-Balance | ✗ weniger Kontakt zum Team |
✓ Zufriedenheit | ✗ Leistungsdruck |
✓ flexibler Arbeitsort | ✗ vermehrte Überstunden |
✓ Ansprechendes Arbeitsangebot |
Auf den ersten Blick scheint es noch viele Nachteile zu geben. Diese kannst Du aber mit ein paar Tipps und Tricks lösen. Wir erklären Dir wie!
Vorteile:
- Gesteigerte Produktivität: weniger Ablenkung durch andere Teammitglieder. Gleichzeitig kann das auch in ein Gegenargument umgewandelt werden, denn: Anderer Arbeitsort, andere Ablenkungen. Dieses Argument lässt sich jedoch nicht so einfach verallgemeinern. Dagegen steht, dass durch ein gesteigertes Wohlbefinden auch die Lust zu arbeiten steigt, was sich wiederum positiv auf die Produktivität auswirkt.
- Zeitersparnis durch den wegfallenden Arbeitsweg: Gerade auf Seiten der Beschäftigten trägt das zu einer verbesserten Balance zwischen Arbeit und Freizeitgestaltung bei. Vor allem da die meisten Menschen im Schnitt circa 25 Minuten für einen Arbeitsweg benötigen. Das ist nicht nur eine Zeit- sondern auch eine Kostenersparnis. Auch das Unternehmen kann sparen, denn aufgrund von anwesenden Beschäftigten reduzieren sich beispielsweise Heiz- und Stromkosten.
- Attraktives Angebot für viele Personengruppen: Das Angebot des Remote Arbeiten lockt nicht nur junge Leute an. Auch andere Personengruppen, wie zum Beispiel Familienväter und -mütter, profitieren von diesem System, da sie durch eine bessere Work-Life-Balance mehr Zeit für die Familie haben.
- Mehr Zufriedenheit: Eine ausgeglichene Work-Life-Balance sorgt für mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Im Job kann es schnell mal stressig werden, wenn aber eine gewisse Grundzufriedenheit vorhanden ist, kann der Stress besser ausgeglichen werden und nicht so schnell krank machen.
- Ortsunabhängig arbeiten: Nicht für jeden Menschen ist ein klassischer 9-to-5 Job im Büro geeignet, einige sind Nachteulen und früh morgens nicht produktiv, andere können in der privaten Umgebung besser arbeiten. Menschen sind unterschiedlich und das ist auch gut so, denn durch diese Unterscheide entsteht Diversität. Mit der Möglichkeit, remote zu arbeiten ist es ebenfalls besser möglich, auch internationale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Nachteile:
- Einer der größten Nachteile: Der bürokratische Aufwand. Sich vorab zu informieren, gegebenenfalls Zusatzversicherungen abzuschließen, Absprachen mit den Vorgesetzten treffen, all das kostet Zeit und Nerven. Ist diese Arbeit aber einmal geleistet, kann dies die Türen für mehr Personen und eine moderne Unternehmenskultur öffnen.
- Soziale Isolation: Bei der Arbeit von zuhause aus merkst Du schnell, wie oft Du eigentlich mit anderen Mitarbeitenden kommuniziert – auch wenn es nur 2 Minuten an der Kaffeemaschine sind, tragen diese Minuten der sozialen Interaktion zu mehr Teamgefühl bei. Zuhause oder unterwegs ist das nur schwer möglich. Gefördert werden kann der Zusammenhalt jedoch mit regelmäßigen Teambuilding-Maßnahmen oder geplanten Austausch-Zeiten.
- Druck sich zu beweisen: Remote arbeiten ist in Deutschland noch lange keine Normalität. Erst seit der Corona-Pandemie ist dieses Thema mehr auf dem Vormarsch. So gaben beispielsweise über die Hälfte der Teilnehmenden einer Studie an, das erste Mal während der Pandemie von zuhause aus gearbeitet zu haben. Immernoch äußern viele Unternehmen Bedenken, dass remote Arbeiten nicht die gleichen Ergebnisse erzielt – Präsenz ist für viele Menschen ein wichtiger Faktor. Um das zu ändern, muss ein Umdenken stattfinden und die Digitalisierung vorangetrieben werden.
- Dieser Druck führt oft zu dem nächsten Punkt: vermehrte Überstunden. Gerade bei der Arbeit von zuhause aus, ist es für viele schwierig, Pausenzeit einzuhalten und pünktlich Feierabend zu machen. Auch bei der Arbeit im Ausland kann es passieren, dass sich das schlechte Gewissen meldet. Eine Zeiterfassung kann Abhilfe schaffen, da so die eigene Leistung visualisiert wird. Auch auf Seiten der Unternehmen, kann das das Vertrauen in die Beschäftigten stärken.
5. Fazit: Remote arbeiten stärkt individuelle Chancen
Remote arbeiten bietet neue Möglichkeiten für viele Menschen. Die flexible Arbeitsweise fördert das Wohlbefinden und eine ausgeglichene Work-Life-Balance, die sich wiederum positiv auf die Produktivität auswirkt. Individuelle Lebensgestaltungen können zudem besser vereinbart werden.
Als Unternehmen ist es vor allem wichtig, die technischen Gegebenheiten zu prüfen und zu verbessern und gezielt den Einsatz der richtigen Tools zu unterstützen. Hier kann eine Projektmanagement-Software wie factro mit cloud-basierten Lösungen genau an den richtigen Stellen Hilfe leisten, wenn es um Aufgabenverteilung und Datenschutz geht.
Remote arbeiten bietet also Chancen für Unternehmen und Beschäftigte.