Alle Tasks erfolgreich abschließen
Ob Haushalt, Gartenparty oder natürlich im Berufsleben – Aufgaben gehören zum Alltag dazu. Doch nicht alle fallen zeitgleich an, haben den gleichen Umfang oder die gleiche Wichtigkeit. Damit alle Tasks erfolgreich abgehakt und erledigt werden, braucht es ein funktionierendes Aufgabenmangement (englisch: Task Management).
Dazu gehört mehr als nur die Auflistung aller Aufgaben. Werden Aufgaben nicht vollständig und pünktlich erledigt, entsteht für Unternehmen auch ein wirtschaftlicher Schaden. Umso wichtiger ist eine präzise Aufgabenverwaltung. Doch was gehört alles dazu?
- Aufgabenmanagement: Definition
- Bestandteile einer Aufgabe
- Methoden der Aufgabenverwaltung
- Tools für Aufgabenmanagement
Aufgabenmanagement: Definition
Um den Begriff richtig einzuordnen, sollte zuerst der Kern beschrieben werden. Eine Aufgabe ist wie folgt definiert
„Dauerhaft wirksame Aufforderung an Handlungsträger, festgelegte Handlungen wahrzunehmen.“ – Gabler Wirtschaftslexikon
Die Bestandteile, die in ihrer Summe die „Handlung“ ausmachen, müssen individuell festgelegt werden. Diese zu identifizieren ist ebenso wie die weitere Koordination ein Thema für das Task Management. Zu den weiteren Verantwortungsbereichen gehören zusätzlich:
- Ziele und Strategien zur Erreichung definieren, z.B. per SMART-Formel
- Mitarbeiter führen
- Fortschritt tracken und bei Bedarf Prozesse optimieren
Aufgabenmanagement vs. Projektmanagement
Eine Disziplin, die viele Überschneidungen mit Aufgabenmanagement aufweist, ist das Projektmanagement. Inhaltlich haben die beiden viele Gemeinsamkeiten, da z.B. zur Zielerreichung Projekte immer in Aufgaben aufgeteilt werden. Auch die Beobachtung von Zielen und das Festlegen wichtiger Parameter teilen sich beide Segmente.
Die Unterschiede liegen z.B. darin, dass Aufgabenmanagement gröber und weniger an etwas übergeordnetes gebunden sein kann. Im Projektmanagement werden fest definierte Ziele verfolgt, die in einem bestimmten Zeitraum ein genau beschriebenes Ergebnis bringen sollen. Im Gegensatz dazu kann Aufgabenverwaltung ein fortlaufender Management-Prozess sein, um alltägliche oder regelmäßige Tasks zu erledigen.
Effektive Aufgabenteilung im Team
Für beide Disziplinen sind jedoch transparente und zentral verfügbare Informationen essentiell. Dadurch können Führungskräfte Teams managen, die Auslastung der einzelnen Mitarbeiter im Blick behalten und dadurch Entscheidungen beschleunigen. Gleichzeitig werden Rückfragen und Meetings verringert und das Team arbeitet effektiver.
Was sind die Bestandteile einer Aufgabe?
Damit das Aufgabenmanagement die gewünschten Resultate erreicht, müssen alle wichtigen Elemente einer Aufgabe enthalten sein. Mit einer präzisen Zielformulierung beinhaltet eine Aufgabe nicht nur das gewünschte Ergebnis, sondern auch strukturierende und organisatorische Details. Diese stellen sicher, dass jedes To-do im Gesamtkontext aller Aufgaben eingeordnet wird.
Zu diesen Informationen gehören je nach Tiefe Deiner Planung z.B.:
Damit Du den Fortschritt stets mit einem Blick erfasst, musst Du den aktuellen Stand überblicken. Unterscheide z.B. zwischen „geplant“, „aktiv“, „review“ und „beendet“. | |
Wann beginnst Du mit dem Task – und wann muss das Ergebnis stehen? Beachte hierbei auch andere Aufgaben, um das Zeitbudget nicht zu verbrauchen. | |
Ist die Aufgabe umfangreich oder voraussichtlich mit wenig Arbeit verbunden? Nenne einen Planaufwand, um abgleichen zu können, wie effektiv die Planung und Aufwandsschätzung ist. | |
Wie wichtig eine Aufgabe ist, hängt von verschiedenen Fragestellungen ab, z.B.: Welche Bedeutung hat sie für den Kunden oder die Organisation? Droht die Deadline zu reißen? | |
Lege fest, wer für die Bearbeitung einer Aufgabe zuständig ist und wer diese im Anschluss überprüft und freigibt. Mit einem solchen Review-Prozess steigt die Qualität der Ergebnisse. | |
Was sind die einzelnen Schritte zur Zielerreichung? Teilaufgaben schaffen Klarheit und Transparenz und dienen zugleich als Erinnerungshilfe. | |
Wenn Aufgaben nicht für sich alleine stehen, sondern einander bedingen, werden diese als abhängig in einer Vorgänger-/Nachfolger-Beziehung gekennzeichnet. Dadurch ist sofort klar, dass z.B. Aufgabe b) erst beginnen kann, wenn Aufgabe a) abgeschlossen ist. |
Wenn alle Tasks innerhalb einer Organisation mit den relevanten Eckdaten gepflegt sind, erleichtert das die Übersicht spürbar. Du siehst direkt auf einen Blick, welche Aufgaben bald fällig sind, wo die Priorität sehr hoch ist und welche Fortschritte erzielt wurden.
Außerdem schafft diese Transparenz auch ein Wissensarchiv. Darauf kannst Du für Lessons Learned aufbauen, wenn Du Prozesse optimieren willst. Zugleich erleichtert dies den Zugang für andere Kollegen, z.B. im Falle von Krankheit oder Mitarbeiterfluktuation.
Methoden des Aufgabenmanagements
Analog zu Projektmanagement-Methoden gibt es auch in der Aufgabenverwaltung bestimmte Vorgehensweisen und Techniken, die sich aufgrund der Ähnlichkeit auch mit denen für Projekte überschneiden.
Kanban Board
Kanban ist eine Methode mit Ursprüngen in der Produktion, Toyota verwendete die Methode um die Effizienz der Wertschöpfung zu erhöhen. Das Wort Kanban ist japanisch, übersetzt heißt es Karte oder Tafel. Jede Aufgabe erhält eine eigene Karte mit allen Informationen. Zumeist wird zur Strukturierung das Kanban Board verwendet.
Auf dem Kanban Board werden die einzelnen Karten wiederum in Spalten aufgeteilt. Diese können unter anderem für den Bearbeitungsstatus oder individuelle Workflows stehen. Neben einer analogen Variante mit Zetteln oder Post-Its werden die Tafeln heute digital in entsprechenden Tools erstellt und verwaltet, um alle Aufgaben, Fortschritte und Inhalte im Blick zu behalten.
Scrum
Neben Kanban ist Scrum eine ebenfalls sehr populäre Methode, besonders im agilen Projektmanagement. Gerade in der Software-Entwicklung erfreut sich Scrum großer Beliebtheit, da die Arbeit in einzelnen Sprints (Zyklen) gut zur iterativen Kultur der Branche passt.
Auch wenn beide Methoden oft gemeinsam als Beispiele für Agilität genannt werden, sind sie nicht gleich. Während das Kanban Board fortlaufend im Projekt mitläuft und den Workflow eines Teams oder einer Organisation abbildet, wird das Scrum Board zumeist nach jedem abgeschlossenen Sprint gelöscht und für den nächsten vorbereitet.
Zudem ist Scrum weniger flexibel ausgelegt, denn es soll dem Workflow eher eine klare Struktur geben. Neue Aufgaben kommen ins Backlog und somit in den nächsten Sprint. Darüber hinaus ist diese Methode für die Zusammenarbeit im Team vorgesehen, mit Kanban kann man sich auch individuell managen.
Getting Things Done
Getting Things Done, kurz GTD oder GTD-Methode, ist ein von Berater David Allen entworfenes Konzept zum Selbstmanagement. Es setzt auf die Erstellung von Aufgabenlisten, die dem Anwender helfen, sich nicht auf das Merken, sondern das Erledigen von Aufgaben zu konzentrieren. Die GTD-Methode ist in 5 Schritte untergliedert, mit denen die Aufgabenlisten erstellt werden.
Diese sind Erfassen, Durcharbeiten, Organisieren, Reflektieren und Erledigen. Getting Things Done eignet sich vor allem für Tasks, in denen Prioritäten oder andere entscheidungskritische Parameter weniger wichtig sind. Das Ziel dieser Aufgabenmanagement-Methode ist in erster Linie das Abarbeiten von einer festgelegten Aufgabenliste.
Don’t Break the Chain
Die Methode Don’t Break the Chain, die der Comedian Jerry Seinfeld bekannt gemacht hat, soll spielerisch dazu verhelfen, die eigenen Aufgaben fortlaufend zu bearbeiten. Für jeden Tag werden To-dos festgelegt, die erledigt werden sollen. Immer, wenn das gelingt, wird der Tag im Kalender markiert.
Mit jedem erfolgreichen Tag wird die Kette länger und länger. Mit dieser Methode können Sie sich selbst zu neuen Bestleistungen herausfordern. Dabei eignet sich die Methode besonders für das Selbstmanagement, jedoch nur eingeschränkt für die Organisation von ganzen Teams.
ALPEN-Methode
Bei der ALPEN-Methode handelt es sich um eine Technik, die einen Bogen zwischen Aufgaben-, Selbst- und Zeitmanagement spannt. Gemäß der 5 Schritte, für die das Akronym steht, notiere alle Aufgaben, schätze die Längen und plane einen Puffer ein.
Im Anschluss priorisierst Du Aufgaben nach Relevanz und Termin, um sie in der daraus entstehenden Reihenfolge zu bearbeiten. Nach der Bearbeitung aller Aufgaben wird nachkontrolliert, wie erfolgreich die Planung tatsächlich war. Die Vorbereitung ist in wenigen Minuten abgeschlossen und so gut zum Start in den Tag geeignet.
Tools für Aufgabenmanagement
In einer dynamischen und digitalisierten Welt sind Post-Its, Notizbücher und auch Excel-Tabellen nicht mehr zeitgemäß. Der Markt für Projektmanagement-Software und Lösungen zur Aufgabenverwaltung ist mit über 750 Anbietern aber kaum zu überblicken. Die große Auswahl an To-do-Apps erschwert die Auswahl.
Um den Einstieg zu erleichtern, zeigen wir Dir die 5 beliebtesten Tools für Aufgabenmanagement.
factro
Das deutsche Tool factro eignet sich dank intuitiver Bedienung für die Organisation einzelner Aufgaben als auch größere Projekte. Alle Aufgaben können mit wichtigen Informationen wie Prioritäten, Deadlines und Verantwortungen angelegt und delegiert werden. Mit der Deadline-Ampel behälst Du nahende Fristen immer im Auge.
Die Planung erfolgt über die verschiedenen Projektansichten Projekstrukturplan (PSP), Kanban Board, Gantt-Diagramm oder Tabelle. Alle Neuigkeiten und Daten sind zentral für das ganze Team verfügbar. Für die Selbstorganisation hilft der Fokus von factro. Hier kannst Du ganz einfach ToDo-Listen erstellen und bei Bedarf im Team teilen. Die Speicherung erfolgt dabei unter höchsten Datenschutz-Standards auf deutschen Servern.
Trello
Trello ist ebenfalls eine cloud-basierte Lösung, die die Brücke zwischen Aufgaben- und Projektmanagement schlägt. Die Software des US-Anbieters Atlassian setzt dabei vor allem auf das Kanban Board und eignet sich somit für agile Umfelder.
Die Bedienung ist sehr einsteigerfreundlich, der Funktionsumfang aber etwas reduziert. Wer weitere Features oder Integrationen benötigt, kann diese über „Power-Ups“ genannte Erweiterungen erhalten. Die Nutzerdaten werden bei Trello in den USA gespeichert.
Meistertask
Ähnlich wie Trello ist auch Meistertask eine leicht zu bedienende Lösung, deren Fokus auf der Kanban Tafel liegt. Wenn Projekte enger getaktet sind, hilft eine Zeitleiste bei der Orientierung.
Integration mit anderen Apps und Diensten, wie z.B. Gmail oder Dropbox, sind ebenfalls verfügbar. Zu den weiteren Features gehören individuelle Workflows und Automatisierung.
Microsoft To Do
Die App Microsoft To Do ist im Stile einer klassischen Liste aufgebaut. Der Nachfolger von Wunderlist konzentriert sich dabei primär auf einzelne Aufgaben zur Tagesplanung. Wer etwas mehr Tiefe benötigt, kann Unterpunkte hinzufügen.
Dank Erinnerungsfunktion werden Nutzer automatisch benachrichtigt, wenn eine Aufgabe fällig ist. Ein besonderes Merkmal ist die Zusammenarbeit mit Aufgaben aus Outlook und die Möglichkeit, Anhänge hinzuzufügen. Umfangreichere Ansichten, z.B. für Themenblöcke oder Projekte, gibt es nicht.
Things 3
Auch die App Things 3 erinnert primär an eine klassische To-do-Liste zum abhaken. Die angelegten Aufgaben können dabei Kategorien wie „Privat“ oder „Beruflich“ zugeordnet werden. Checklisten ermöglichen es, die Tasks genauer auszuarbeiten.
Durch Ordner lassen sich Aufgaben einem bestimmten Thema zuordnen. Auch eine Synchronisation mit dem eigenen Kalender ist möglich, sodass bei der Tagesplanung keine Termine durcheinander kommen.
Aufgabenmangement bringt Ordnung und Transparenz
Gutes Aufgabenmanagement erhöht Transparenz, schafft ein Wissensarchiv, reduziert Rückfragen und Meetings. Das sorgt für mehr Zufriedenheit im Team, die sich in gesteigerter Motivation zeigt. So arbeitet Deine Organisation jederzeit wirtschaftlich und pünktlich.
Wie Du das Thema Aufgabenmanagement angehst, ist dabei sehr individuell. Dies beginnt beim Umfang der Aufgaben und setzt sich bei der favorisierten Methode und dem Tool der Wahl fort. Die Vorteile von professionellem Aufgabenmanagement sind aber universell.
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