Getting Things Done einfach erklÀrt

von | 22.04.2024

ToDos nach System strukturieren

„Ach, das ToDo hab ich ganz vergessen…“ – damit solche SĂ€tze der Vergangenheit angehören, gibt es eine effiziente Methode, um herumschwirrende Gedanken zu systematisieren: Getting Things Done, kurz GTD.

Zu viele Tasks, wenig Fokussierung

Die ToDos sammeln sich auf ToDo-Listen, im E-Mail-Postfach, ergeben sich aus dem GesprĂ€ch mit der Kollegin und privat stehen auch noch einige Dinge auf dem Programm. Wie soll da der Überblick bestehen bleiben? Am besten geht das mit der richtigen Methode fĂŒr Selbstorganisation, die Sicherheit bietet, Stress vermeidet und Ordnung in das Chaos bringt und am besten noch die ProduktivitĂ€t steigert.

„Der Verstand ist dazu da, Ideen zu haben, nicht um sie festzuhalten.“ – David Allen

Wir zeigen Dir, was die GTD-Methode genau ist und welche Schritte sie beinhaltet. Außerdem ĂŒberblicken wir Vor- sowie Nachteile des GTD-Systems fĂŒr eine bessere Selbstorganisation. ZusĂ€tzlich geben wir Dir Lösungen an die Hand, die ein digitales Selbstmanagement ermöglichen.

  1. Was ist Getting Things Done?
  2. Das Vorgehen: In fĂŒnf Schritten GTD umsetzen
  3. Digitale Listen fĂŒr mehr FlexibilitĂ€t
  4. Vor- und Nachteile der Methode fĂŒr bessere Selbstorganisation
  5. Fazit: GTD in Kombination mit anderen Methoden

Digitale ToDo-Listen in factro


1. Was ist Getting Things Done?

Die Getting Things Done-Methode soll vor allem eins bringen: Besseres Selbstmanagement und gesteigerte ProduktivitĂ€t. Bei der GTD-Technik werden alle ToDos – auch der kleinste Task wird festgehalten – notiert, damit keine Aufgabe versĂ€umt wird. Eine Grenze zwischen Privatem und Beruflichem muss es dabei nicht unbedingt geben. Was entsteht, ist eine ToDo-Liste, die all das Unerledigte sammelt.

Durch die Auflistung aller ToDos können Aufgaben effizienter geplant werden, was im zweiten Schritt zusÀtzlich noch das Zeitmanagement verbessert. Besonders bei analytischen und sehr strukturierten Personen ist diese Vorgehensweise sehr beliebt.

Getting Things Done – eine Definition

„Getting Things Done ist eine persönliche ProduktivitĂ€tsmethodik, die die Art und Weise, wie Du Dein Leben und Deine Arbeit angehst, neu definiert.“ – David Allen

Frau sitzt am Laptop mit Kopfhörern

Beruflich und Privat: Besseres Selbstmanagement sowie ein gelungenes Zeitmanagement mit der Getting Things Done-Methode

Warum GTD?

Die Auswahl an Selbstoptimierungsmethoden ist riesig – also warum genau diese? Hier sind GrĂŒnde, warum Dir die GTD-Methode weiterhelfen kann, denn:

  • Aufgaben bekommen eine sinnvolle Struktur
  • Mental Load wird weniger
  • Relevante Informationen werden dokumentiert
  • Berufliche sowie private ToDos werden erfasst

Die Strategie beschrĂ€nkt sich also keineswegs ausschließlich auf den beruflichen Bereich. Vielmehr werden ToDos aus Beruf und Privatleben erfasst – der Tag wird also ausschließlich in einem System geplant und nicht in mehreren.

Um Privates und Berufliches besser zu trennen, kann es hilfreich sein verschiedene Listen anzulegen – so gerĂ€t nichts durcheinander und Deine nĂ€chsten Schritte und TĂ€tigkeiten stehen fest.

Wissenswertes zum Autor David Allen

Getting Things Done wurde im Jahr 2002 zum Bestseller von David Allen – dadurch wurde er zum Experten fĂŒr eine effiziente Selbstorganisation ernannt. GTD ist deswegen so beliebt, weil es sich von herkömmlichen Techniken sehr unterscheidet und in unterschiedlichen Bereichen einsetzbar ist.

2. Das Vorgehen: In fĂŒnf Schritten GTD umsetzen

Um mit der GTD-Methode zu arbeiten, gilt es fĂŒnf Schritte zu beachten. Die Technik verfolgt ein festes System. Wenn das nicht eingehalten wird, ist es schwieriger mit dieser Arbeitsweise Erfolg zu haben. Gerade fĂŒr Organisatoren und Planerinnen ist die Methode oft ideal. FĂŒr eher spontane Menschen kann dies wiederum herausfordernd werden. Doch wie funktioniert GTD jetzt eigentlich?

Schritt 1: Sammeln aller ToDos

Im ersten Schritt werden alle ToDos, die erledigt werden mĂŒssen, aber auch Ideen und Privates und auf einer Liste – analog oder auch digital – notiert. Im Projektmanagement setzen Projektleitung und Teams hĂ€ufig auf digitale Tools, die eine handschriftliche Liste ersetzen. Ausschlaggebend hierbei ist, dass exakt eine Liste, die Inbox, oder im Deutschen auch Posteingang oder Eingangskorb genannt, entsteht.

Digitale Notizen sind außerdem praktisch, weil das Löschen und HinzufĂŒgen einfacher funktioniert und sie bequem per Drag&Drop an die passende Stelle verschoben werden können. Ein weiterer Vorteil: dort kannst Du  den Listenpunkten wichtige AnhĂ€nge, wie zum Beispiel Bilder und Dokumente hochladen.

Sinn dahinter ist es zuallererst alles aus dem Kopf zu bekommen, damit nichts vergessen wird und wieder Platz fĂŒr neue Ideen ist.

An dieser Stelle kommt der Fokus von factro ins Spiel – ToDo-Listen kannst Du hier ganz leicht erstellen und fĂŒr Dich alleine benutzen oder im Team teilen. Durch die Vergabe von Lese- und Schreibrechten kannst Du entschieden, wer welche Liste sehen und bearbeiten darf.

Schritt 2: Verarbeiten der Tasks

Im nÀchsten Schritt werden diese Listenpunkte in Aufgaben verwandelt, nach Kategorien sortiert und in den richtigen Kontext gebracht. Dabei werden hÀufig auch nicht relevante Tasks entdeckt, die sofort gelöscht werden können. Auch werden in diesem Abschnitt bereits Aufgaben so aufgebaut, dass sie nicht mehr als einen Arbeitsschritt beinhalten.

Sollte eine Aufgabe doch mehrere Schritte haben, wird sie aufgeteilt. Denn kleinere Aufgaben erscheinen machbarer, das Prokrastinationspotential wird vermindert und der Zeitaufwand kann besser eingeschÀtzt werden.

Ziel in diesem Schritt ist es, eine klare Aufgabe mit allen benötigten Informationen zu erstellen, sodass sofort klar ist, worum es geht und was alles dazugehört.

Ein Mensch steht vor einem Vision Bord

Aufgaben in mehrere Schritte zu unterteilen, macht die Sache einfacher

Schritt 3: Aufgaben organisieren

Der dritte Schritt dient der Organisation. Das bedeutet PrioritĂ€ten setzen: Welche Aufgaben erledigst Du selbst? Und welche werden an Projektbeteiligte delegiert? Auch ist es entscheidend zu erkennen, welcher der Tasks zuerst erledigt werden sollte, weil er der wichtigste ist und welche doch noch auf den nĂ€chsten Tag verschoben werden können. Hier kannst Du dann außerdem die Zwei-Minuten-Regel anwenden: Wenn eine Aufgabe in unter zwei Minuten erledigt werden kann, erledige sie sofort.

Die Priorisierung kann auf Tages- oder Wochenbasis entstehen. Am besten nutzt Du auch nur einen Posteingang. Sodass alle Aufgaben aus Mails, Notizen, dem Team-Chat an einem Ort zu finden sind – wie z.B. in einem PM-Tool.

Diese Aufgaben kannst Du dann in verschiedene Kategorien einsortieren, David Allen beschreibt in seinem Buch 7 solcher Kategorien:

  • NĂ€chste Schritte: Hier findest Du Aufgaben, die in einem bestimmten Handlungskontext stehen und sobald wie möglich erledigt werden sollten
  • Projektliste: Aufgaben, die mehrere Handlungsschritte erfordern und in einem Projekt realisiert werden sollen, verschiebst Du auf diese Liste
  • Kalender: Wichtige Termine mit einem festen Zeitrahmen, wie zum Beispiel Besprechungen, trĂ€gst du hier ein.
  • Warten/Warten auf: Dies sind Aufgaben, die einen vorherigen Schritt erfordern
  • Vielleicht/Irgendwann: Aufgaben, die keine PrioritĂ€t haben und vielleicht auch nicht oder erst zu einem spĂ€teren Zeitpunkt umgesetzt werden (können)
  • Referenzmaterial: Hier kannst Du all das unterbringen, was fĂŒr Aufgaben oder Projekte von belangen sein könnte, wie zum Beispiel, Artikel oder Fotos
  • Material fĂŒr Dein Projekt: Notizen, Ideen und weitere Ausarbeitungen, die eventuelle fĂŒr ein aktuelles Projekt gebraucht werden, haben hier ihren Platz

Schritt 4: Liste immer up to date halten

Essenziell bei einer gelungenen DurchfĂŒhrung der Getting-Things-Done-Methode ist es, dass die Liste immer up to date gehalten wird, eine Kontext-Liste hilft dabei ToDos im Blick zu haben. Veraltete Aufgaben bringen nur Chaos auf den Schreibtisch und bringen Dich aus dem Workflow. Auch beendete ToDos sollten sofort von der (digitalen) Liste gestrichen werden. Außerdem sollte ein eindeutiges Ablagesystem etabliert werden, nach dem Aufgaben sortiert werden.

FĂŒr eine bessere Übersicht kannst Du regelmĂ€ĂŸig, zum Beispiel einmal die Woche, alle Aufgabenlisten durchgehen und neu sortieren und aktualisieren. So vergisst Du nichts und kannst gleichzeitig Deine Ideen reflektieren und anpassen.

Schritt 5: In die Umsetzung kommen

Beim letzten Schritt der Getting Things Done-Methode geht es um die Umsetzung der ToDos. Hierbei ist es wichtig, auf Dringlichkeit, Deadline sowie ZeitaufwĂ€nde zu achten. Es geht vor allem auch um die RegelmĂ€ĂŸigkeit, in der Aufgaben aktualisiert bzw. erledigt werden. HierfĂŒr schlĂ€gt Allen 4 Faktoren vor, die beachtet werden sollten wenn es an die Umsetzung der nĂ€chsten Aufgabe geht: Zum einen der Kontext, oft ist es einfacher, Aufgaben zu erledigen, die im Kontext zueinander stehen. So bist Du mit der Thematik schon vertraut und musst Dich nicht auf etwas komplett Neues einstellen.

Der zweite Faktor ist die verfĂŒgbare Zeit. Hast du genug Zeit um eine Aufgabe zu erledigen? Eine weitere Komponente ist das persönliche Energielevel. Wenn Du eine anspruchsvolle Aufgabe vor Dir hast, aber Dich gerade in Deinem Mittagstief befindest, solltest Du sie eventuell noch etwas nach hinten verschieben. Hier kommt es aber vor allem auf individuelle PrĂ€ferenzen an.

Als vierter Faktor ist die PrioritÀt entscheidend. Welche Aufgabe ist besonders dringend? Auch wenn du mehrere Aufgaben zur Auswahl hast, solltest Du immer die mit der höchsten PrioritÀt wÀhlen.

Zwei Kollegen schlagen gegenseitig mit den HĂ€nden ein

GTD hilft bei der Abarbeitung aller aktuellen ToDos

3. Digitale Listen fĂŒr mehr FlexibilitĂ€t

Viele Teams setzen in Projekten auf die passende Projektmanagement-Software. Die klassische ToDo-Liste auf Papier wird dabei immer hĂ€ufiger durch digitale Tools ersetzt. Warum eigentlich? Weil durch digitale Lösungen ein ortsunabhĂ€ngiger Zugriff ermöglicht wird. Insbesondere zusĂ€tzliche BĂŒrokratie fĂ€llt dadurch weg.

TschĂŒss Notizzettel

Gerade bei der Projektarbeit ist es wichtig, Aufgaben strukturiert abzuarbeiten sowie Deadlines einzuhalten. In einem Projektmanagement-Tool werden alle ToDos digital aufgelistet und nach PrioritĂ€t geordnet. Verantwortliche sowie ausfĂŒhrende Mitarbeiter haben ihre ToDos sofort auf dem virtuellen Schreibtisch.

Auf dem Kanban Board kannst Du Aufgaben fĂŒr die Getting Things Done-Methode nach PrioritĂ€t sortieren und erkennst zusĂ€tzlich, welche Aufgabe geplant, aktiv oder sogar schon beendet ist. LĂ€stige Notizzettel, auf denen wichtige ToDos untergehen, gehören damit der Vergangenheit an. So stellst Du sicher, dass alle ToDos dem entsprechenden Teammitglied zugeordnet werden.

Das projektĂŒbergreifende Kanban Board “Meine Aufgaben”

Das projektĂŒbergreifende Kanban Board in factro mit Deinen ToDos

4. Vor- und Nachteile der Methode fĂŒr bessere Selbstorganisation

Durch das Sammeln und Auflisten aller ToDos wird dafĂŒr gesorgt, dass sich der beruflicher Alltag leichter mit dem Privaten kombinieren lĂ€sst. Mit der Vorgehensweise wird allerdings nicht dafĂŒr gesorgt, dass Aufgaben in einen zeitlichen Ablauf gestellt werden, was aber gerade beim Erreichen von Deadlines sinnvoll ist.

Vorteile von GTD

  • Der Kopf wird von ToDos befreit
  • Tasks werden nicht mehr vergessen
  • Die zeitnahe AusfĂŒhrung wird gefördert
  • Klarheit ĂŒber ToDos wird etabliert
  • Mehr Freiheit, da kein fester Ablaufplan entsteht

Die Nachteile

  • Keine feste Struktur im Arbeitsalltag
  • Das System ist, gerade fĂŒr AnfĂ€nger, sehr komplex
  • Zeit fĂŒr die Etablierung wird beansprucht
  • Die Vorgehensweise muss sehr prĂ€zise eingehalten werden

5. Fazit: GTD in Kombination mit anderen Methoden

Getting Things Done hilft also dabei, Ordnung in Deine ToDos zu bringen und funktioniert nur mit der richtigen Vorbereitung. In Kombination mit weiteren Methoden fĂŒr eine bessere Selbstorganisation – wie z.B. das Eat the frog first-Prinzip, das Aufgaben nach ihrem Schwierigkeitsgrad filtert – kann ein noch grĂ¶ĂŸerer Effekt entstehen. Dadurch, dass nur in einem GTD-System bzw. einer Liste gearbeitet wird, werden Aufgaben weniger hĂ€ufig vergessen, der eigene Arbeitsalltag wird produktiver gestaltet und der Kopf frei.

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Vivien-Jana Gaida

Vivien-Jana Gaida recherchiert und schreibt fĂŒr den factro Blog ĂŒber aktuelle Tools und Trends. Nach ersten Erfahrungen beim Handelsblatt und der Wirtschaftswoche, ist sie nun Teil des Marketing-Teams bei factro. Auf dem factro Blog teilt sie ihr Fachwissen ĂŒber die moderne Arbeitswelt, Digitalisierung, Projektmanagement- und Collaboration-Software.