HOAI Leistungsphasen 1-9, Rechner & Co. erklärt

von | 13.05.2024

Honorarordnung von Architekten und Ingenieuren

Die Planung für ein neues Gebäude oder eine Modernisierung stehen an. Da ist nicht nur Platz für kreative Ideen, sondern auch für klare Strukturen und Budgets. Hier ist die HOAI gefragt, die für Ordnung im Bauchaos sorgt. Ob ein schickes Eigenheim oder ein revolutionäres Bauprojekt – die HOAI begleitet Bauherren, Planer sowie Architekten und Ingenieure von der ersten Idee bis zum Schlüssel in der Hand.

Eine präzise Roadmap für Dein Bauprojekt

Stellen wir uns vor: Ein Architekturbüro steht vor der Herausforderung, ein innovatives Hochhausprojekt in einer pulsierenden Innenstadt zu realisieren. Die Anforderungen sind vielfältig – Energieeffizienz, ästhetische Ansprüche, behördliche Regularien und nicht zuletzt die Einbindung modernster Technologien. Genau hier tritt die HOAI mit ihren Leistungsphasen in Aktion, um den gesamten Projektablauf wie Zeiträume, Honorare sowie Deadlines zu strukturieren.

Von der Grundlagenermittlung, die das Fundament für alle weiteren Schritte legt, über die digitale Entwurfsplanung bis hin zur objektbetreuenden Phase, die neuste Facility-Management-Systeme einbindet, sind die Leistungsphasen der HOAI maßgeblich für den Erfolg solcher Projekte verantwortlich.

Doch was genau beinhalten diese Leistungsphasen? Wie wird die HOAI im Bauwesen umgesetzt? Und wie schafft es die Projektleitung, ein gemeinsames Bild für Architekten, Ingenieure und weitere Stakeholder zu kreieren? Wir zeigen Dir, was die HOAI eigentlich genau ist, wie diese berechnet wird und dass Du mit der richtigen Vorlage alle Details im Blick hast, auf die es ankommt. Ready, loszulegen?

Ein Plan für ein Bauprojekt

1. Was ist eigentlich die HOAI?

Die HOAI, kurz für Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, ist in Deutschland sowie EU-weit ein zentrales Regelwerk, das eine Orientierungshilfe für die Honorarberechnung für Planungs- und Überwachungsleistungen von Architekten und Ingenieuren im Bauwesen gibt.

Gut zu wissen: Diese Verordnung ist erstmals im Jahr 1977 in Kraft getreten und hat sich seitdem mehrmals geändert.

Die HOAI dient dazu, eine angemessene Vergütung für die erbrachten Leistungen sicherzustellen und eine transparente Basis für die Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Planern zu schaffen.

Inhaltliche Details

Die Honorarordnung gliedert sich in verschiedene Leistungsphasen (LPH), die den gesamten Planungs- und Bauprozess abbilden. Die HOAI legt nicht nur die Grundlagen für die Honorarberechnung fest, sondern gibt auch eine Orientierung für die Mindest- und Höchstsätze für die einzelnen HOAI Leistungsphasen.

Für Bauherren ist die Kenntnis der HOAI wichtig, da sie die finanzielle Planung maßgeblich beeinflusst. Architekten und Ingenieure wiederum orientieren sich an der HOAI, um faire und marktgerechte Honorare für ihre Dienstleistungen zu erhalten. Zu beachten ist, dass die HOAI regelmäßig angepasst wird, um die aktuellen Entwicklungen im Bauwesen einzukalkulieren.

Zusammengefasst ist die HOAI ein relevantes Instrument, das die Beziehung zwischen Bauherren und Planern auf eine vertragliche Grundlage stellt und die Fairness und Transparenz im Bauprozess fördert.

Anwendungsbereiche der HOAI

Die HOAI hat bestimmte Anwendungsbereiche, das betrifft Leistungen im Bereich Bauwesen, Architektur und Stadtplanung. Das können also beispielsweise Freianlagen wie Parkanlagen oder Spielplätze oder auch Verkehrsanlagen sein.

2. HOAI Rechner: Was sind anrechenbare Kosten?

Die Anrechenbarkeit der Kosten gemäß HOAI ist ein wichtiger Aspekt, der die Berechnung der Honorare für Architekten und Ingenieure beeinflusst. Die HOAI sieht verschiedene Leistungsphasen vor, die bei Bauprojekten anfallen. Jede Leistungsphase hat einen eigenen Honorarsatz, der in Prozenten des Gesamthonorars ausgedrückt wird. Die Anrechenbarkeit der Kosten erfolgt auf Basis der anrechenbaren Kosten nach der Honorarzone, in der das Projekt eingestuft ist.

Baukosten bestimmen Honorarzonen

Die Honorarzonen werden anhand der Baukosten des Projekts festgelegt. Je höher die Baukosten, desto höher die Honorarzone und somit auch der prozentuale Honorarsatz.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Kosten in die Berechnung des Honorars einfließen. Bestimmte Kostengruppen der HOAI werden als anrechenbar definiert. Dazu gehören beispielsweise Kostengruppe 300 und 400. Diese umfassen die Baukonstruktion und die technische Ausrüstung. Nicht anrechenbar sind hingegen etwa die Honorare anderer an der Planung beteiligter Fachleute, Kosten für Fachgutachten und bestimmte Nebenkosten.

Unter diesem Link findest Du das gesamte Regelwerk der HOAI.

Die genaue Berechnung der anrechenbaren Kosten gemäß HOAI erfordert eine sorgfältige Prüfung und Dokumentation aller relevanten Kostenpositionen. Architekten und Ingenieure müssen sicherstellen, dass ihre Abrechnung den Vorgaben der HOAI entspricht, um ein angemessenes Honorar für ihre erbrachten Leistungen zu erhalten.

Schwierigkeitsgrad eines Bauprojekts ist relevant

Die Bemessung der Honorarzonen gemäß der HOAI erfolgt durch die Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrades eines Bauprojekts. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die die Planungs- und Bauaufgaben beeinflussen. Der Schwierigkeitsgrad wird anhand objektiver Kriterien wie beispielsweise der Gebäudekomplexität, der technischen Herausforderungen, der Bauzeit und der örtlichen Gegebenheiten bestimmt. Auch Projekte mit höherem Schwierigkeitsgrad werden einer höheren Honorarzone zugeordnet.

  • Bei Architekten: 1 = sehr geringe Anforderungen bis 5 = sehr hohe Anforderungen
  • Bei Ingenieuren: 1 = sehr geringe Anforderungen bis 3 = sehr hohe Anforderungen

Um für mehr Sicherheit mit dem Vier-Augenprinzip zu arbeiten, werden getrennte Vergaben an mehrere Architekten bzw. Ingenieure verteilt.

HOAI Rechner

Du willst Baukosten direkt berechnen? Online gibt es einige kostenlose HOAI Rechner. Hier bekommst Du Unterstützung bei der Kostenplanung und eine erste Einschätzung.

Leg los mit dem HOAI Rechner

3. Was sind die HOAI Leistungsphasen?

Die HOAI Leistungsphasen (kurz: LPH) sind ein strukturierter Rahmen, der den Ablauf von Bauprojekten in verschiedene Stufen unterteilt und die Leistungsbilder der HOAI abbilden. Sie dienen als Orientierung für Architekten und Ingenieure, um eine klare Aufgabenverteilung und Planung zu gewährleisten. Diese Phasen ermöglichen eine effiziente Abwicklung von Bauprojekten, angefangen bei der Grundlagenermittlung.

Die einzelnen Phasen unterscheiden sich auch hinsichtlich ihres Anteils am Gesamthonorar. So ist der Anteil bei Gebäuden und Innenräumen und Freianlagen geringer als der von Ingenieurbauwerken und Verkehrsanlagen. Auch das ist in der HOAI definiert.

Wie viele Leistungsphasen gibt es?

Die HOAI definiert insgesamt neun Leistungsphasen, die jeweils spezifische Aufgaben und Ziele umfassen. Diese Phasen sind so strukturiert, dass sie den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts abdecken und sicherstellen, dass alle relevanten Aspekte gründlich geplant und umgesetzt werden.

4. Was beinhalten die Leistungsphasen der HOAI?

Die Leistungsphasen der HOAI beinhalten eine Vielzahl von Aufgaben – u.a. so etwas wie Planungs- oder auch Genehmigungsphasen bis hin zur Ausführung, Vergabe und abschließenden Objektbetreuung. Jede Phase erfordert spezifisches Fachwissen und präzise Koordination, um den reibungslosen Ablauf des Projekts zu gewährleisten.

Architekten bei der Arbeit

Leistungsphase 1: Grundlagenermittlung

Die Grundlagenermittlung markiert den Startpunkt eines jeden Bauprojekts. Hier werden die grundlegenden Anforderungen, Wünsche und Rahmenbedingungen des Bauherren erfasst. Eine gründliche Analyse ist in dieser Phase essenziell und die Basis für die Planung.

Der Architekt führt Gespräche mit dem Bauherrn, um dessen Vorstellungen und Rahmenbedingungen zu verstehen. Eine Analyse des Baugrunds sowie die Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen sind ebenfalls Bestandteile dieser Phase.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 1 können gehören:

  • Klärung der Aufgabenstellung
  • Ortsbesichtigung
  • Beratung zu den Projektanforderungen und zum Leistungsumfang
  • Abstimmung mit den Bauherren über die Projektrichtung und Empfehlungen für das weitere Vorgehen
  • Zusammenfassung der Ergebnisse und Erstellung eines Anforderungsprofils

Leistungsphase 2: Vorplanung

Die Vorplanung vertieft die gewonnenen Erkenntnisse und setzt erste Ideen in grobe Skizzen um. Hier sollten verschiedene Optionen sorgfältig abgewägt werden. Beachtet werden baurechtliche Aspekte für den weiteren Verlauf.

Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen entwickelt der Planer erste Entwürfe für das Vorhaben. Dabei werden unterschiedliche Varianten und Nutzungskonzepte berücksichtigt, um dem Bauherrn eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 2 können gehören:

  • Erarbeitung eines Planungskonzepts inkl. Untersuchung alternativer Lösungen
  • Vorläufige Beurteilung der Genehmigungsfähigkeit
  • Grobe Kostenschätzung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
  • Abstimmung des Konzepts mit den Anforderungen des Bauherrn
  • Klärung und Beratung zu den technischen Systemen und Materialien
  • Diskussion und Festlegung des groben Zeitrahmens für die Projektrealisierung
  • Erste Entwurfszeichnungen und schematische Darstellungen des Gebäudes
  • Zusammenfassung der Ergebnisse

Leistungsphase 3: Entwurfsplanung

Die Entwurfsplanung bringt die konkreten gestalterischen und funktionalen Aspekte ins Spiel. In dieser Phase finden innovative Lösungen sowie kreative Ansätze Platz. Architekten konkretisieren die Entwurfsplanung, erstellen maßstabsgetreue Pläne und visualisieren den Bau. Dabei fließen gestalterische Aspekte, Funktionalität und ästhetische Überlegungen in die Ausarbeitung ein.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 3 können gehören:

  • Ausarbeitung des Entwurfs unter Berücksichtigung aller Vorgaben
  • Austausch mit weiteren Fachleuten und Planern
  • Detaillierte Kostenermittlung nach DIN 276 und Überprüfung der Wirtschaftlichkeit
  • Optimierung des Entwurfs in Hinblick auf Funktion, Gestaltung und Kosten
  • Erstellung von detaillierten Entwurfszeichnungen und Plänen
  • Vorbereitung und Durchführung von Abstimmungsgesprächen mit Behörden
  • Anpassung des Zeitplans bei Bedarf
  • Zusammenfassung der Ergebnisse und Unterlagen

Leistungsphase 4: Genehmigungsplanung

Ohne die erforderlichen Genehmigungen steht jedes Bauprojekt auf wackeligen Beinen. Planer kümmern sich um alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Dazu gehört die Abstimmung mit den zuständigen Ämtern, die Klärung von Fragen und die Erstellung aller notwendigen Unterlagen für die Genehmigungsanträge.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 4 können gehören:

  • Anfertigung der für die Genehmigungen erforderlichen Unterlagen
  • Einreichung der Unterlagen bei den zuständigen Behörden
  • Koordination und Klärung von Rückfragen der Behörden
  • Anpassung der Planung bei genehmigungsrechtlichen Auflagen
  • Unterstützung bei Nachweisen zu technischen, konstruktiven oder physikalischen Themen
Start

In den unterschiedlichen Phasen kommen verschiedene Stakeholder zum Einsatz

Leistungsphase 5: Ausführungsplanung

Die Ausführungsplanung überführt die konzeptionellen Überlegungen in präzise Baupläne. Es findet die detaillierte Planung von Materialien, Kosten und Zeitabläufen statt. Es werden z.B. technische Standards sowie Ausführungsdetails geklärt. Die Erstellung von präzisen Mengen- und Kostenberechnungen ist ein zentraler Bestandteil.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 5 können gehören:

  • Detaillierung der Entwurfsplanung für die Ausführung inkl. Kosten
  • Erstellung von Werk- und Montageplänen
  • Integration aller Fachplanungen in die Ausführungspläne
  • Koordination mit ausführenden Unternehmen zur Klärung von Detailfragen
  • Anpassung der Zeit- und Ablaufplanung
  • Dokumentation des Terminplans und der Ausführungsplanung

Leistungsphase 6: Vorbereitung der Vergabe

Die Vorbereitung der Vergabe legt den Grundstein für die Zusammenarbeit mit Baufirmen. In dieser Phase werden die Weichen für die Bauausführung gestellt. Entscheidend sind die Faktoren, welche bei der Auswahl der richtigen Partner helfen.

Der Architekt erstellt Leistungsverzeichnisse auf Grundlage der Leistungsbeschreibungen und Ausschreibungsunterlagen. Er definiert klare Kriterien für die Auswahl der Baufirmen und sorgt dafür, dass potenzielle Auftragnehmer alle erforderlichen Informationen erhalten.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 6 können gehören:

  • Zusammenstellung der Ausschreibungsunterlagen
  • Ermittlung von Mengen als Grundlage für das Leistungsverzeichnis
  • Erstellung und Prüfung der Leistungsverzeichnisse
  • Entgegennahme und Prüfung der Angebote
  • Durchführung eines Preisspiegels und wirtschaftliche Bewertung der Angebote

Leistungsphase 7: Mitwirkung bei der Vergabe

Die Mitwirkung bei der Vergabe erfordert eine aktive Rolle des Planers. Hier werden Angebote geprüft, Verträge verhandelt. Der Planer prüft eingehende Angebote, vergleicht sie hinsichtlich Kosten und Qualität und gibt Empfehlungen für die Vergabe. Er führt Verhandlungen mit den Bauunternehmen und unterstützt den Bauherrn bei der Vertragsunterzeichnung.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 7 können gehören:

  • Angebote einholen und bewerten
  • Unterstützung des Bauherrn bei der Auftragsvergabe
  • Dokumentation des Vergabeverfahrens
  • Erstellung von Vergabevorschlägen und Vergabeunterlagen
  • Mitwirkung bei der Auftragserteilung und Vertragsabschluss
  • Information aller Beteiligten über Vergabeergebnisse

Leistungsphase 8: Objektüberwachung

In der Leistungsphase der Objektüberwachung wird sichergestellt, dass das Bauvorhaben gemäß den Plänen und Vorgaben umgesetzt wird. Ein kontinuierliches Überblicken vor Ort ist wichtig, um eventuelle Abweichungen frühzeitig zu erkennen sowie zu beheben. Architekten sichten den Baufortschritt, prüfen die Einhaltung der Baupläne und sorgen dafür, dass Risiken erkannt werden. Sie koordinieren die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gewerken.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 8 können gehören:

  • Überwachung der Ausführung des Bauvorhabens auf Übereinstimmung mit der Planung
  • Koordination und Kontrolle der beteiligten Unternehmen
  • Teilnahme an Baubesprechungen und Führung eines Bautagebuchs
  • Durchführung von Abnahmen und Überprüfung der Leistungen
  • Kostenkontrolle und Rechnungsprüfung
  • Überwachung des Zeitplans und Einleitung von Maßnahmen bei Abweichungen
  • Dokumentation des Baufortschritts und Berichterstattung an den Bauherrn
  • Mängelmanagement und Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen

Leistungsphase 9: Objektbetreuung

Nach Abschluss des Bauprojekts beginnt die Phase der Objektbetreuung. Auch nach der Fertigstellung bleibt der Architekt Ansprechpartner für den Bauherrn. Er führt regelmäßige Inspektionen durch, überwacht mögliche Mängelbeseitigungen und steht beratend zur Seite, falls Anpassungen oder Erweiterungen des Bauwerks gewünscht werden.

Eine strukturierte Vorgehensweise ist in den neun Leistungsphasen der Bauplanung unverzichtbar. Diese müssen für alle Teammitglieder sichtbar gemacht werden – ein gemeinsames Bild für die Bauüberwachung schafft ein digitales Tool.

Zu den Leistungen (Grundleistungen und besondere Leistungen) der Leistungsphase 9 können gehören:

  • Überwachung der Beseitigung von Mängeln während der Gewährleistungszeit
  • Erstellung und Übergabe der abschließenden Dokumentation des Projekts
  • Zusammenstellung der Betriebs- und Wartungsanleitungen
  • Erstellung eines Bestandsplans nach Fertigstellung
  • Durchführung von Objektbegehungen und Bewertung des Gebäudezustands

Unterschiede zwischen Architekten und Ingenieuren

In Bezug auf die anteilige Berechnung bei den Leistungsphasen gibt es einen klaren Unterschied zwischen Architekten und Ingenieuren, der sich aus den unterschiedlichen Schwerpunkten ihrer Tätigkeiten ergibt.

Bei Architekten stehen in den Leistungsphasen vor allem gestalterische und planerische Aspekte im Vordergrund. Ihr Fokus liegt auf der ästhetischen und funktionalen Gestaltung von Bauwerken. Daher wird der Anteil der Architektenhonorare in den frühen Leistungsphasen, insbesondere in der Vor- und Entwurfsplanung, in der Regel höher sein.

Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Ingenieure, beispielsweise Bauingenieure oder Versorgungstechniker, stärker auf die technischen und konstruktiven Anforderungen eines Bauprojekts. Ihr Einfluss nimmt in den späteren Leistungsphasen, insbesondere in der Ausführungs- und Objektüberwachung, zu. Hierbei werden die Ingenieurhonorare entsprechend höher ausfallen.

Die anteilige Berechnung spiegelt somit die unterschiedlichen Schwerpunkte und Verantwortlichkeiten der Architekten und Ingenieure während der verschiedenen Phasen eines Bauprojekts wider. Dieses System fördert eine gerechte Verteilung der Honorare entsprechend den jeweiligen Leistungsbeiträgen der beiden Berufsgruppen. Die genaue Verteilung findest Du in der nachfolgenden Tabelle.

Leistungsphasen: Architekten vs. Ingenieuren


Leistungsphase
Architekten Ingenieure
1.Grundlagenermittlung

2%

2%

2.Vorplanung

7%

9%

3.Entwurfsplanung

15%

17%

4.Genehmigungsplanung

3%

2%

5.Ausführungsplanung

25%

22%

6.Vorbereitung der Vergabe

10%

7%

7.Mitwirkung der Vergabe

4%

5%

8.Objektüberwachung

32%

35%

9.Objektbetreuung

2%

1%


5. HOAI Leistungsphasen digital im Blick

In zahlreichen Unternehmen gehören softwaregestützte Systeme längst zum täglichen Standard. Mithilfe eines effizienten Projektmanagement-Tools wird nicht nur die Durchführung von (Bau-)Projekten nachvollziehbar, sondern auch transparent für sämtliche Teammitglieder.

Im Tool werden nicht nur die einzelnen Leistungsphasen sichtbar, sondern es werden auch grundlegende Fragen wie „Wer übernimmt welche Aufgabe bis wann?“ beantwortet. Zusätzlich wird eine Anzeige der Kostenplanung auf Projektebene sowie in Bezug auf einzelne Aufgaben mit nur wenigen Klicks möglich.

Die Erfassung in einer Software reduziert zum einen den zeitlichen Aufwand, ermöglicht gleichzeitig den Zugriff für alle Projektbeteiligten auf die wichtigsten Daten.

Ein Beispiel-Projektsturkturplan in factro

Im Projektstrukturplan wird ein gemeinsames Bild geschaffen, auf das alle Teammitglieder zugreifen können.

Dokumentation und Vorlagen für die HOAI

Im ersten Schritt muss festgelegt werden, welche Teile der HOAI für das eigene Projekt zutreffen. Um immer alle Informationen auf griffbereit zu haben, muss die HOAI dokumentiert werden. Das kann eine schriftliche Übersicht der wichtigen Bestimmungen, Honorarberechnungen und andere relevante Details beinhalten. Diese Dokumentation ist für das Team sowie weitere Stakeholder relevant, um z.B. mit dem Auftraggeber zu kommunizieren. Sie trägt dazu bei, Transparenz zu schaffen und Missverständnisse zu vermeiden.

HOAI Leistungsphasen in factro überblicken

Mit dem PM-Tool factro werden Aufgaben sowie Pakete strukturiert, Dokumente geordnet und Verantwortlichkeiten geklärt. Du hast in Deinem Projekt alle Leistungsphasen sowie dazugehörigen Budgets im Überblick und hast die Möglichkeit, diese jederzeit an Deine Bedürfnisse anzupassen.

So lässt sich ein umfassender Überblick über sämtliche Schritte eines Bauprojekts abbilden. Durch das Projektmanagement-Tool werden Aufgaben und Pakete strukturiert, Dokumente geordnet und Verantwortlichkeiten klar definiert. In Deinem Projekt behältst Du alle Leistungsphasen im Blick und kannst diese jederzeit flexibel an Anforderungen anpassen. Mehr dazu findest Du im HOAI Handout.

Ein Bild mit einer Vorschau der factro HOAI Vorlage und dem Text "Unsere Vorlage für Deine HOAI – jetzt kostenfrei Infos sichern"

HOAI in factro überblicken

Du willst mit einer HOAI Vorlage in factro starten? Wir unterstützen Dich bei der erfolgreichen Umsetzung – Du brauchst Infos dazu? Schau dazu gern in unser Handout.


Für wen ist die Vorlage geeignet?

  • Auftraggeber
  • Bauherren
  • Umsetzer
  • Dienstleister

6. Fazit: Digitale Tools vereinfachen komplexe Phasen

Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ist also ein zentrales Regelwerk, das eine Orientierung für die Honorarberechnung für planerische Leistungen im Bauwesen bietet. Die HOAI Leistungsphasen sind nicht nur ein Leitfaden für die Planung und Umsetzung von Bauprojekten, sondern sie bieten auch im digitalen Zeitalter zahlreiche Möglichkeiten zur Optimierung. Die Integration moderner Tools erleichtert die Kommunikation, steigert die Effizienz und trägt zur erfolgreichen Umsetzung von Bauprojekten bei.

Architekten und Ingenieure sollten digitale Werkzeuge gezielt einsetzen, um die HOAI Leistungsphasen nicht nur effektiv, sondern auch zukunftsorientiert zu durchlaufen.

Insgesamt bietet ein Projektmanagement-Tool eine effiziente Lösung für Unternehmen, um komplexe (Bau-)Projekte transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Die Integration in eine Software optimiert nicht nur den zeitlichen Aufwand, sondern ermöglicht auch einen reibungslosen Datenzugriff für alle Teammitglieder. Mit factro behält man nicht nur alle Projektphasen im Überblick, sondern hat auch die Flexibilität, Rahmenbedingungen jederzeit den individuellen Anforderungen anzupassen – eine umfassende Lösung für eine erfolgreiche Projektsteuerung.

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Vivien-Jana Gaida

Vivien-Jana Gaida recherchiert und schreibt für den factro Blog über aktuelle Tools und Trends. Nach ersten Erfahrungen beim Handelsblatt und der Wirtschaftswoche, ist sie nun Teil des Marketing-Teams bei factro. Auf dem factro Blog teilt sie ihr Fachwissen über die moderne Arbeitswelt, Digitalisierung, Projektmanagement- und Collaboration-Software.