Prozessmanagement – So optimierst Du Deinen Workflow

von | 22.01.2024

Prozesse analysieren und verbessern

Ob ZĂ€hne putzen, das Schreiben eines Textes oder die Erstellung einer Kostenabrechnung – Prozesse laufen im persönlichen Alltag genauso wie im Unternehmen ab. Und in beiden Bereichen mĂŒssen diese – mehr oder weniger – organisiert dargestellt und fortlaufend optimiert werden.

Dies gelingt mit sogenanntem Prozessmanagement (oder auch: Business Process Management, kurz: BPM). Doch was genau ist das ĂŒberhaupt und was muss im Organisations- und Projektalltag dafĂŒr beachtet werden?

  1. Defintion: Was bedeutet Prozessmanagement?
  2. Arten des Prozessmanagements
  3. Womit befasst sich Prozessmanagement?
  4. Methoden im Prozessmanagement
  5. Prozesse entwickeln: Vorgehen
  6. Software fĂŒr Prozessmanagement
  7. Fazit: Dank Prozessmanagement organisierter arbeiten
Mann-im-Homeoffice

Prozessmanagement leicht gemacht

1. Definition: Was bedeutet Prozessmanagement?

Im betrieblichen Arbeitsalltag spielen vor allem Effizienz und EffektivitÀt verschiedener Arbeits- und GeschÀftsprozesse eine Rolle, da es immer auch um den möglichst optimalen Einsatz von Unternehmensressourcen geht. Dabei geht es im Projektmanagement vor allem um die Steuerung und Umsetzung von Prozessen innerhalb eines Unternehmens. Ein Prozess im Projektmanagement ist dabei wie folgt definiert:

„Im Projektmanagement bezeichnet der Begriff „Prozess“ (lat. procedere = voranschreiten, hervorgehen) die Gesamtheit bestimmter zusammenhĂ€ngender Aktionen und VorgĂ€nge mit dem Ziel, spezifische Produkte oder Dienstleistungen hervorzubringen.“ – projektmanagement-definitionen.de

Das Prozessmanagement umfasst drei Kernfunktionen: ProzessfĂŒhrung,- entwicklung und -umsetzung. Es geht also um die ArbeitsablĂ€ufe und -organisation in einem Unternehmen. Es geht also darum, diese Prozesse zu steuern und zu verbessern. Dabei sollte die QualitĂ€t nicht verloren gehen, bzw. immer weiter gesteigert und Schritt fĂŒr Schritt Schwachstellen minimiert werden.

2. Arten des Prozessmanagements

Um die Arten des Prozessmanagements zu verstehen ist es wichtig zum einen den Unterschied zwischen Prozess- und Projektmanagement zu verstehen und auch den Unterschied zwischen Operativem- (OPM) und Strategischem Prozessmanagement(SPM).

Prozessmanagement vs. Projektmanagement

Im Prozessmanagement geht es in erster Linie darum, dass Prozesse innerhalb eines Unternehmens dauerhaft gemanaged werden. Dabei handelt es sich vor allem um wiederkehrende und dauerhafte Prozesse. Beim Projektmanagement geht es im klassischen Sinne um abgeschlossene, einmalige Vorhaben bzw. Projekte. Doch auch im Projektmanagement, mĂŒssen Prozesse abgewickelt werden. Dadurch schließen die beiden nicht aus.

Strategisches vs. operatives Prozessmanagement

Das Prozessmanagement kann in zwei Arten unterteilt werden: das operative Prozessmanagement (OPM) und das strategische Prozessmanagement (SPM).

Das OPM wird fĂŒr kurzfristige Aufgaben, Planungen, Analysen etc genutzt. Meist umfasst der Zeitraum nicht mehr als ein Jahr.

Zum SPM zÀhlen langfristige Unternehmensstrategien, also z.B. auch die Kernprozesse und das Festlegen von Zielen.

Projektteam bei Brainstorming

3. Womit befasst sich Prozessmanagement?

Um diese zahlreichen VorgĂ€nge koordinieren zu können, gibt es ein spezifisches Prozessmanagement – auch GeschĂ€ftsprozessmanagement (GPM) genannt, das die

  • Identifikation,
  • Gestaltung,
  • Dokumentation,
  • Implmentierung,
  • Steuerung und
  • Verbesserung

von Prozessen in Unternehmen in Angriff nimmt. Dabei stehen vor allem organisatorische Aspekte im Vordergrund: Wer macht was, wann, wie und womit?

Das ĂŒbergeordnete Ziel ist, die WettbewerbsfĂ€higkeit des Unternehmens zu erhalten, indem AblĂ€ufe so effektiv wie möglich gestaltet werden. Die Vorteile von Prozessmanagement: Kosten und Zeit sparen sowie die InnovationsfĂ€higkeit sichern. Außerdem berĂŒcksichtigt das Prozessmanagement auch verschiedenste Faktoren, wie Mensch, Organisation, Technik und Umwelt, sowie ihre WirkungszusammenhĂ€nge.

Ziele des Prozessmanagements

Die permanente Prozessoptimierung gilt als oberstes Ziele im Prozessmanagement. Die Wertschöpfungskette soll so effizient wie nur möglich gestaltet werden. Dazu gehören die QualitÀtsverbesserung, die Steigerung der Effizienz und die Senkung der Kosten in laufenden Prozessen sind weitreichende Ziele. Ein weites essentielles Ziel ist die FlexibilitÀt und Reaktionsgeschwindigkeit auf die sich stÀndig wandelnden MÀrkte.

4. Methoden im Prozessmanagement

Wie bereits erwÀhnt sind die drei wichtigsten Wirkungsbereiche im Prozessmanagement:

  1. Prozessentwicklung: Festlegen von Zielen, Strategien, Arbeitsanweisungen, etc.
  2. ProzessfĂŒhrung: Bestimmung von Rollen und Verantwortlichkeiten wĂ€hrend des Prozesses und Kennzahlen zur Messung des Erfolgs
  3. Prozesskultur: Umsetzung der festgelegten Prozessen

ZusĂ€tzliche UnterstĂŒtzung

Diese drei Bereiche können natĂŒrlich durch verschiedene Hilfsmittel unterstĂŒtzt und ausgearbeitet werden. Hierbei können Dir auch weitere Projektmanagement-Methoden als Hilfe dienen. Zum Beispiel:

  • Lean Management: Arbeitsschritte sollen effektiv und effizient gestaltet werden
  • Six Sigma:Mit der Hilfe von mathematischen Berechnungen sollen Prozesse optimiert werden
  • Change Management: Spezifische Maßnahmen sollen die Organisation so verĂ€ndern, dass ein festgelegtes Ziel erreicht wird
  • Kaizen: Kleine Schritte sollen zu Verbesserungen fĂŒhren

Rollen im Prozessmanagement

Im Prozessmanagement spricht man von drei unterschiedlichen Rollen innerhalb des Prozesses:

  1. AusfĂŒhrende Rolle
  2. FĂŒhrende Rolle
  3. Beratende Rolle

Diese sollten klar verteilt werden, sodass jede Person weiß, was sie zu tun hat. Die Verantwortlichkeiten fĂŒr jede Rolle sind festgelegt und aufeinander abgestimmt. Um diese klar voneinander abzugrenzen eignet sich das AKV-Prinzip, das steht fĂŒr Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten. Dabei helfen folgende Fragen:

  • Welche Aufgaben ĂŒbernimmt die Rolle?
  • Welche Kompetenzen werden dafĂŒr benötigt?
  • Welche Rechte, Pflichten etc. hat die Rolle?

Genutzt werden die verschiedenen Rollen, um durch die Prozesse zu fĂŒhren und die AusfĂŒhrung derer zu sichern.

Mehrere Personen sitzen mit ihren Laptops am Tisch

FĂŒr ein erfolgreiches Prozessmanagement mĂŒssen die Rollen klar verteilt werden

5. Prozesse entwickeln – Vorgehen

Nachdem die Prozesse identifiziert und beschrieben wurden, kann aktiv mit dem Prozessmanagement begonnen werden. Dieses kann dabei in 6 grundlegende Schritte erfolgen.

  1. Prozesse beschreiben und modellieren:
    Im Prozessmanagement werden Prozesse beschrieben und in grafischer Form abgebildet. Denn erst, wenn der Ablauf sichtbar ist, kann man diesen genauer analysieren und optimieren. Form und Umfang der Visualisierung hÀngt vom Zweck ab.

    Bei ĂŒbergeordneten GeschĂ€ftsvorgĂ€ngen reicht zum Beispiel eine grobe Skizzierung. FĂŒr die TĂ€tigkeitsbeschreibung eines Mitarbeiters ist eine detaillierte Form notwendig, damit auch andere Mitarbeiter oder Vertretungen den Workflow verstehen und nachvollziehen können.

  2. Prozessanalyse durchfĂŒhren:
    „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist kein gutes Argument, wenn es darum geht einzelne VorgĂ€nge zu begrĂŒnden. Die richtige Frage wĂ€re: Sind die aktuellen Methoden ĂŒberhaupt noch zeitgemĂ€ĂŸ?

    Wenn ein Vorgang zur Routine wird, verbessert sich das Zusammenspiel und der Ablauf. Auch wenn sich Zeiteinsparungen erst einmal super anhören, bergen Routine-VorgĂ€nge ein enormes Risiko. Wenn Du bei gewissen Prozessen einfach nicht mehr nachdenken musst, kann sich schnell eine „Blindheit“ einstellen. Schaue bei der Analyse also immer auf mögliche Fehler und auf Entwicklungspotential.

  3. Dokumentation von Unternehmensprozessen:
    In einem Unternehmen können sich immer wieder PersonalĂ€nderungen ergeben. Das Wissen von Spezialisten ist aber nicht fĂŒr alle zugĂ€nglich. Bei Krankheit oder KĂŒndigung können so Zeitverluste und Kosten entstehen. Deswegen sollten Unternehmensprozesse detailliert dokumentiert werden.
  4. Collaboration Team bespricht Aufgaben und teilt Ideen

  5. Maßnahmen fĂŒr Prozessoptimierung:

    Projektmanagement-Prozesse kann man als „Verkehrsregeln des Unternehmens“ verstehen. Sie strukturieren den Arbeitsalltag und verhindern Chaos. Aus diesem Grund sollte AblĂ€ufe sowie ZustĂ€ndigkeiten und AbhĂ€ngigkeiten auch besonders transparent und eindeutig beschrieben werden. So können auch mögliche Maßnahmen akzeptiert und eingeordnet werden.

  6. Stetige Weiterentwicklung:
    Einen optimalen Zustand gibt es nur temporÀr, denn VorgÀnge, Wirtschaft und Technik verÀndern sich mit der Zeit. Aus diesem Grund sollten manuelle AblÀufe stetig mit verÀndert, optimiert und im besten Fall automatisiert werden.

    • aktuelle AblĂ€ufe beobachten (Analyse, Aufnahme)
    • Dokumentation des Ist-Zustandes
    • Überlegung einer besseren Prozessgestaltung (Prozessdesign)

    Weitere Methode zur Prozessoptimierung ist die stete Dokumentation der gemachten Erfahrungen – die sogenannten Lessons Learned und Kaizen.

  7. RegelmĂ€ĂŸige Kontrolle:

    Mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung gehen auch regelmĂ€ĂŸige Kontrollen einher. Denn nur so bleibt Dein Unternehmen konkurrenz- und zukunftsfĂ€hig.

    Das Thema Prozessoptimierung ist ein entscheidener Faktor im Betrieb. Nichts ist Ă€rgerlicher als „verschwendete“ Ressourcen, die auch besser hĂ€tten eingesetzt werden können.

    Aus diesem Grund wird auch immer mehr Software eingesetzt. Nicht nur, um die Arbeit zu erleichtern oder abzunehmen, sondern auch, um Strukturen aufzuzeigen und Potentiale zu erkennen.

6. Software fĂŒr Prozessmanagement

Gerne eingesetzt in der Prozessoptimierung, besonders im Projektmanagement, sind PM-Tools als Software fĂŒr Prozessmanagement. Viele Anbieter unterstĂŒtzen die Organisation der ArbeitsablĂ€ufeund bilden somit auch Workflows und Prozesse im Unternehmen ab.

Dabei werden unterschiedliche Ansichten und Funktionen angeboten, die Dir bei der Abbildung Deiner ArbeitsablĂ€ufe helfen – mit dem Augenmerk auf verschiedene Aspekte und Zwecke der Prozessbeschreibung.

Gantt Chart

factro kannst Du auch als Prozessmanagement-Tool nutzen. Es bietet bspw. ein Gantt-Diagramm, mit dem Projekte bzw. Prozesse in ihrer zeitlichen Abfolge detailliert dargestellt oder zeitlich geplant werden können. Meilensteine kennzeichnen dabei wichtige Termine innerhalb eines Projektmanagement-Prozesses, z.B. Fristen fĂŒr Zwischenergebnisse. Mit VorgĂ€nger-/Nachfolger-Beziehungen können AbhĂ€ngigkeiten von Aufgaben festgelegt und feste AblĂ€ufe definiert werden.

Übersicht des Gantt-Diagramms in factro

Das Gantt Chart in factro

Projektstrukturplan

Neben der zeitlichen Darstellung bietet factro auch eine strukturelle Visualisierung. Der Projektstrukturplan ist eine der beliebtesten Projektmanagement-Methoden. Er kann Deine VorgÀnge mit Arbeitspaketen und einzelnen Aufgaben abbilden. So wird der Prozess in seiner Struktur umrissen und ist leicht nachzuvollziehen.

Pakete mit Unterpaketen in einem Projekt

Der Projektstrukturplan in factro

Dokumentation und Vorlagen

Um das erwĂ€hnte Expertenwissen in Unternehmen zu sichern, ist die Dokumentation so wichtig. Prozessbeschreibungen decken daher auch den Informationsaspekt ab. In factro kannst Du einzelne Aufgaben mit umfassenden Informationen befĂŒllen, die wichtig fĂŒr die Bearbeitung sind, wie z.B. Teilaufgaben, Vorgaben oder Ansprechpartner.

Bei einzelnen sich wiederholenden Aufgaben oder Projekten unterstĂŒtzt factro Dich als Prozessmanagement Tool mit einer Vorlagenfunktion. So mĂŒssen Ă€hnliche Aufgaben nicht mehr per Hand erstellt werden. Unsicherheiten bleiben aus, Standards entstehen.

Fortschritte und AufwĂ€nde prĂŒfen

Erreicht ein Prozess sein Ziel? Bleiben Zeit und Kosten im geplanten Rahmen? Auch solche Fragen können mit factro optimal beantwortet werden, indem zum Beispiel alle AufwĂ€nde direkt aufgabenbezogen im System erfasst werden. Neben Plan- und Ist-Aufwand kann der AusfĂŒhrende einschĂ€tzen, wie lange er noch fĂŒr eine Aufgabe braucht (Rest-Aufwand), woraus der Delta-Aufwand errechnet wird.

Newsfeed in factro mit Benachrichtigungen

Der dynamische Newsfeed in factro

In der Struktur eines Projektmanagement-Tools wie factro kann jeder Mitarbeiter einsehen, was wann und warum getan wird. So werden Fehlerquellen, Inkonsistenzen oder Doppelarbeit frĂŒhzeitig erkannt und beseitigt. Der zusĂ€tzliche „Review“-Status weist den Verantwortlichen auf die PrĂŒfung einer Aufgabe hin.

7. Fazit: Dank Prozessmanagement organisierter arbeiten

Prozessmanagement spielt in vielen Unternehmen eine entscheidende Rolle. Ohne eine konstante Analyse und Optimierung der eigenen AblÀufe, neigt man schnell zu Stagnation. Mit den richtigen und vor allem konstanten Nachbesserungen kann man betriebliche VorgÀnge immer weiter verbessern.

Die Vorteile von Prozessmanagement, die sich daraus ergeben, sind vielfÀltig:

  • Zeit und Kosten sparen
  • Effizienter arbeiten
  • Know-How sichern
  • Innovations- und WettbewerbsfĂ€higkeit erhalten

Überzeuge Dich selbst!
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Niels Kindl

Niels Kindl kennt Projektmanagement und Collaboration in allen Facetten. Seine langjĂ€hrige Erfahrung und Leidenschaft fĂŒr digitale Zusammenarbeit und Projektmanagement-Software teilt er gerne im factro Blog. Denn: Ein Tool allein löst noch keine Probleme!