Unternehmensziele: Definition & Tipps

Unternehmensziele setzen Maßstäbe für den Erfolg. Doch was genau bedeuten Unternehmensziele und wie werden sie formuliert?
Eine Person steht vor einer Dartscheibe und zielt

Wo geht es hin?

Egal wie groß oder alt ein Unternehmen ist, eines brauchen alle: Unternehmensziele. Vor der Gründung eines Unternehmens ist es essentiell, sich Gedanken darüber zu machen, wo die Reise mit dem eigenen Unternehmen hingehen soll. Auch für die Beschäftigten in einem Unternehmen sollte die Vision immer klar sein.

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In diesem Artikel erfährst Du, was man genau unter Unternehmenszielen versteht, welche Unterschiede es gibt und wie sie formuliert werden.

Mit einer Schreibmaschine ist das Wort "Goals" auf ein Blatt Papier geschrieben worden
Unternehmensziele geben eine Richtung vor

Definition: Was sind Unternehmensziele?

Ein Unternehmensziel oder auch mehrere beschreiben das, was zukünftig im Unternehmen erreicht werden soll. Zudem sollen sie dabei helfen, die Vision des Unternehmens zu verwirklichen. Dabei ist das oberste Ziel für wirtschaftliche Unternehmen die Gewinnmaximierung.

“Nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip ist in einer Marktwirtschaft das oberste Ziel eines Unternehmens, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen.” – bpb.de (Bundeszentrale für politische Bildung)

Warum sind Unternehmensziele wichtig?

Ziele sind eine Orientierung für alle Mitarbeitenden und sorgen für Motivation, da genau klar ist, wofür und warum etwas gemacht wird. Ein Unternehmensziel trägt auch dazu bei, dass sich die Mitarbeitenden mit Deinem Unternehmen, aber auch die Kundschaft, sich mit Deinem Produkt oder Dienstleistung identifizieren können.

Unternehmensziele sind zudem sinnstiftend, da klar ist, wofür gearbeitet wird und in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln soll bzw. wie der Soll-Zustand eines Unternehmens aussehen soll. Und: Nur ein eindeutiges Ziel kann auch erreicht werden.

Wichtig ist zudem, dass die Ziele nicht im Widerspruch zueinander stehen oder sich gegenseitig ausschließen. In diesen Fällen kommt es zu einem Zielkonflikt, die meist nicht eindeutig gelöst werden können.

Arten von Zielen

Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten von Zielen unterschieden werden:

  • Quantitativ: Das Ziel ist messbar anhand von bestimmten Faktoren, z.B. Steigerung des Umsatzes
  • Qualitativ: Erfolge lassen sich meist nicht in Zahlen ausdrücken. Dazu zählen beispielsweise Kundenzufriedenheit oder -bindung

Auch die nachfolgenden Ziele können in diese Kategorien eingeordnet werden.

Zeitliche Zielsetzung

Bei der Festlegung von Unternehmenszielen gibt es unterschiedliche zeitliche Etappen. Einige Ziele können nicht innerhalb eines Jahres umgesetzt werden, deswegen können Ziele in 3 Gruppen eingeteilt werden:

  • Kurzfristige Unternehmensziele: Bis zu einem Jahr
  • Mittelfristige Unternehmensziele: Bis zu 3 oder 5 Jahren
  • Langfristige Ziele: Mehr als 3 oder 5 Jahre

Langfristige Ziele sind dabei quasi übergeordnete Ziele. Die kurzfristigen und mittelfristigen Ziele sind dabei ein Mittel, um die diese Ziele zu erreichen. Das können zum Beispiel Projektziele sein. Das Unterteilen in kleinere Zwischenziele macht die große Vision verdaulicher. Zudem motiviert es die Beschäftigten, wenn Meilensteine und Zwischenziele oder Teilziele erreicht und abgeschlossen werden.

Des Weiteren geben die mittelfristigen Ziele die Richtung vor, in die sich das Unternehmen entwickeln sollte. Sie sind sozusagen die Verbindung zwischen den kurzfristigen und langfristigen Zielen und werden auch strategische Ziele oder Sachziele genannt.

Eine Person sitzt vor einem Laptop, auf welchem Grafiken abgebildet sind
Ziele sollten in zeitliche Kategorien eingeteilt werden

Faktoren bei der Zielsetzung

Bei der Festlegung von Ziele können Unternehmen tendenziell nach zwei Prinzipien vorgehen, dem Minimal- und dem Maximalprinzip. Der Anspruch des Minimalprinzips ist die Erzielung optimaler Ergebnisse bei möglichst geringem Einsatz. Das Maximalprinzip dagegen möchte mit einem vorher festgelegten Aufwand ein größtmögliches Ergebnis erzielen.

Wirtschaftliche Unternehmensziele

Ökonomische Ziele können in drei verschiedene Arten von Zielen, die jeweils auf unterschiedliche Faktoren ausgerichtet sind, eingeteilt werden.

  • Ertragsziele: Sie umfassen alles, was in Zahlen messbar ist
  • Marktziel: Hier wird besonders die Zukunft des Unternehmens auf dem Markt ins Auge gefasst, das kann z.B. ein gewisser Marktanteil sein
  • Leistungsziele: Sie sind nicht immer messbar und beziehen sich oft auf firmeninterne Ziele wie Mitarbeiterzufriedenheit

Soziale Unternehmensziele

Diese Art Ziele beschreibt den Umgang mit Angestellten und der Kundschaft, aber auch soziales Engagement in der Öffentlichkeit.

Da die Mitarbeitenden der Faktor sind, der das Unternehmen am Laufen hält, betreffen die sozialen Ziele in diesem Bereich vor allem die Wertschätzung – z.B. durch einen gerechten Lohn und Arbeitsplatzsicherheit. In vielen Unternehmen gibt es zudem einen Betriebsrat, der die Interessen der Beschäftigten vertritt.

Ökologische Unternehmensziele

Gerade in den letzten Jahren hat sich viel in den Bereichen Umweltschutz und Nachhaltigkeit getan. Gerade für junge Menschen sind diese Aspekte ein Faktor für eine Kaufentscheidung.

Für ein Unternehmen kann dies beispielsweise die Umstellung auf erneuerbare Energien sein oder die Verwendung nachhaltiger Materialien. Auch Maßnahmen, die CO2 einsparen, fallen darunter.

Unternehmensziele vs -werte

Unternehmensziele und -werte sind zwar eng miteinander verbunden, aber sollten dennoch nicht in einen Topf geworfen werden: Unternehmensziele liegen in der Zukunft und es wird versucht, sie mit entsprechenden Mitteln und Ressourcen zu erreichen. Dabei hilft die Ressourcenplanung.

Unternehmenswerte sind dagegen etablierte Regeln, die den täglichen Umgang miteinander, aber auch wichtige Entscheidungen beeinflussen können. Sie bestimmen auch die Art der Zusammenarbeit. Beispiele hierfür sind Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit oder Integrität.

Grundsätzlich kann dabei zwischen drei Ebenen unterschieden werden

  • Unternehmensebene: Auf dieser Ebene geht um ein leitende Richtlinien, die sich unter anderem auf die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnerschaften auswirken. Hier solltest Du Dich fragen, wer zu Deinem Unternehmen passt und Deine Werte unterstützt.
  • Mitarbeitendenebene: Auf dieser Ebene wirken die Werte auf alle Beschäftigten. Sie dienen als Handlungsorientierung in der Zusammenarbeit im Team und sollen Loyalität schaffen.
  • Kundschaftsebene: Diese Ebene richtet sich vor allem an die Außenwirkung des Unternehmens und das Verhältnis zu der Kundschaft und der Bindung an das eigene Unternehmen.
Mehrere Personen bilden eine Kreis und legen ihre Hände aufeinander in die Mitte
Unternehmenswerte gelten ebenenübergreifend

Smarte Ziele aufstellen

Doch wie werden Ziele eigentlich richtig aufgestellt? Dafür gibt es verschiedene Methoden, eine davon stellen wir Dir hier vor: Die Smart-Methode.

Ziele nach der SMART-Formel

Die Smart-Methode leitet Dich bei der Formulierung von Zielen anhand bestimmter Parameter an. Der Sinn dahinter ist, ein konkretes Ziel zu formulieren. Das gilt natürlich nicht nur für Unternehmensziele. SMART ist ein Akronym und steht für:

  • Spezifisch: Ein Ziel sollte immer klar formuliert und eindeutig sein und nicht zu allgemein sein, also nicht “Einkaufsprozess beschleunigen”
  • Messbar: Ein konkreter Maßstab sorgt für mehr Orientierung, wie z.B. “Einkaufsprozess von 6 auf 4 Tage beschleunigen”.
  • Akzeptiert: Damit das Ziel wirklich umgesetzt wird, ist es wichtig, dass es von allen Mitarbeitenden akzeptiert und als erstrebenswert angesehen wird. Aus diesem Grund sollte der Mehrwert hervorgehoben werden: “Den Einkaufsprozess von 6 Tage auf 4 Tage beschleunigen, um mehr produzieren und ausliefern zu können.”
  • Realistisch: Damit ein Ziel messbar bleibt und akzeptiert wird, sollte es vor allem realistisch sein. Es muss mit vorhandenen Ressourcen umgesetzt werden. Beispiel: “Den Einkaufsprozess von 6 Tage auf 4 Tage zu beschleunigen, um 15 Prozent mehr zu produzieren und ausliefern zu können.”
  • Terminiert: Zum Schluss sollte ein festgelegter Zeitraum, in dem das Ziel erreicht werden soll, abgesteckt werden. Plane dabei unbedingt genügend Pufferzeit mit ein. Das Endergebnis könnte dann so aussehen: “Den Einkaufsprozess bis zum 01.02.2025 von 6 Tage auf 4 Tage beschleunigen, um 15 Prozent mehr zu produzieren und ausliefern zu können.”

Was Du bei der Aufstellung noch beachten solltest, ist, dass Ziele positiv formuliert werden. Das lenkt den Fokus auf das, was Du erreichen möchtest. Bei längeren Projekten solltest Du außerdem Zwischenziele und Meilensteine festlegen.

Fazit: Unternehmensziele als Kompass

Unternehmensziele sind also für die Zukunft des Unternehmens entscheidend. Sie geben die Richtung vor und an ihnen orientieren sich Führungskräfte und Beschäftigte. Ein klares Ziel sorgt zudem für Motivation und trägt dazu bei, dass sich Personen mit dem Unternehmen identifizieren können. Unternehmensziele und Unternehmenswerte können sich überschneiden und sorgen für die passende Außenwirkung und den Umgang untereinander.

Die verschiedenen Arten der Unternehmensziele helfen zudem dabei, wirtschaftliche, soziale aber auch ökologische Ziele zu verfolgen. Bei der Formulierung Deiner Ziele hilft Dir die Smart-Methode, die Dich Schritt für Schritt dabei anleitet.

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