Was ist Open Data?

von | 02.09.2025

Warum Open Data die Zukunft prägt

Täglich entstehen riesige Datenmengen – bei der Online-Bestellung, der Fahrt mit dem Navi oder beim Arzt. Oft allerdings außerhalb unseres Blickfeldes. Doch viele dieser Daten können genutzt und so für innovative Ideen genutzt werden – natürlich nur, ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Das passiert durch Open Data. So genannte “offene Daten” sind frei nutzbar und können einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen erbringen.

Wie das funktioniert und was dabei beachtet werden muss, erklären wir Dir in diesem Artikel.

Was versteht man unter Open Data?

Open Data heißt übersetzt ins Deutsche einfach “offene Daten”. Doch was sind offene Daten? Damit sind sämtliche Daten gemeint, die dem Interesse der Allgemeinheit unterliegen, z.B. Wetter-, Umwelt- oder medizinische Forschungsdaten. Also Daten, die für öffentlich-rechtliche Aufgaben relevant sind.

Das Ziel von Open Data ist der Aufbau eines Daten-Ökosystems, in dem alle von den Daten und deren Nutzung profitieren können. Dies ist deswegen auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Ein Laptop steht auf einem Schreibtisch, darauf abgebildet sind verschiedenen Diagramme

Open Data steht allen zur Verfügung

Vorteile von Open Data

Die Vorteile von Open Data sind vielfältig: Einer der wichtigsten Punkte ist dabei der Wissensaustausch, der auf nationaler und internationaler Ebene stattfindet. Denn so kann Wissen miteinander geteilt und weiter ausgebaut werden. Open Data eröffnet Chancen für Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung, da durch die freie Verfügbarkeit von Daten wird die Wissensgesellschaft gestärkt.

Da die offenen Daten durch öffentliche Gelder generiert wurden, ist es sinnvoll, dass diese Date der Allgemeinheit zur Verfügung stehen und genutzt werden können, z.B. um den Arbeitsalltag zu erleichtern, neue digitale Anwendungen zu entwickeln oder Herausforderungen wie Klimaschutz oder Stadtplanung anzugehen.

Zusätzlich fördert Open Data die Transparenz und Teilhabe. Wenn beispielsweise dadurch staatliches Handeln nachvollziehbarer wird, wächst auch das Vertrauen in die Politik, Wirtschaft und Medien. Das wiederum ist ein wichtiger Grundstein für Open Government. Auch die Öffentliche Verwaltung kann Open Data nutzen, um den Austausch zu stärken, Daten zu teilen und so Doppelarbeit zu vermeiden.

Zusammengefasst steht Open Data also für Transparenz, Teilhabe und Kooperation.

Mögliche Nachteile

Einige kritische Stimmen äußern jedoch auch Bedenken, was die Daten angeht. Für Unternehmen könnte so z.B. ein Wettbewerbsnachteil entstehen, wenn bestimmte Daten veröffentlicht werden. Daher wäre ein Innovationsschutz durch Patente wichtiger als zuvor. Zudem könnte es passieren, dass der Ursprung mancher Aufzeichnungen nicht mehr nachvollziehbar ist. Das erleichtert die Fälschung oder den Missbrauch von Daten.

Eine Befürchtung ist zudem die Re-Identifizierung durch die Kombination verschiedener Daten. Also, dass Privatpersonen identifiziert werden können.

Außerdem ist der Aufwand sehr groß: Die Daten müssen immerhin gesammelt, aufbereitet und bereitgestellt werden. Viele stellen den Kosten-Nutzen in Frage.

Was ist das Open Data-Gesetz?

Es gibt kein eigenes Open Data-Gesetz, allerdings wurde ein Paragraph dafür in die Änderung des E-Government-Gesetzes am 13. Juli 2017 eingefügt. §12 schafft einen Rechtsrahmen für offene Verwaltungsdaten: Darin werden Behörden und die Bundesverwaltung dazu verpflichtet, die unbearbeiteten Rohdaten zu veröffentlichen. Zudem sind dort die drei Open Data-Kriterien festgehalten:

  1. Entgeltfreie Bereitstellung der Daten
  2. Freier Zugang zu Daten muss gewährleistet werden
  3. Daten müssen maschinell lesbar sein

Bei einem zweiten Open Data Gesetz, verabschiedet am 23. Juli 2021, wurden einige Bestimmungen nachjustiert. Das wurde vom Bundesministerium des Innern und Heimat koordiniert. Zusätzlich ist es verantwortlich für die Ziele.

Open Data Strategie der Bundesregierung

Die Open Data Strategie der Bundesregierung wurde am 06. Juli 2021 beschlossen und soll innerhalb von 5 Jahren 3 Handlungsfelder und 68 Maßnahmen umsetzen.

  • Handlungsfeld 1: Öffentliche Daten sollen leichter zugänglich gemacht werden. Dazu werden gute technische, stabile und leistungsfähige Systeme benötigt.
  • Handlungsfeld 2: Die Datennutzung soll innovativ, gemeinwohlorientiert und verantwortungsvoll sein.
  • Handlungsfeld 3: Das Wissen soll gefördert werden, dazu zählen beispielsweise Fragen wie: “Wie nutze ich die Daten?”

Die komplette Strategie findest Du hier: Open-Data-Strategie der Bundesregierung

Wo finde ich Open Data?

Das Datenportal GovData ist ein Einstiegspunkt zur Suche von offenen Daten. Es ist ein nationales Metadatenportal.

💡 Gut zu wissen
Metadaten enthalten Informationen über den Inhalt der Daten (z.B. wer sie erstellt hat und wann) und die eigentlichen Daten werden durch eine Verlinkung eingebunden.

Dieser Metadatenstandard macht Daten nutzbar und gewährleistet Interoperabilität in der EU bzw. dem European Data Portal.

👉 Hier geht’s zum Portal: https://www.govdata.de/

Eine Person sitz im Auto, im Ausschnitt zu sehen ist jedoch nur das Lenkrad und die Hände, die das Lenkrad umfassen. Neben dem Lenkrad ist einHandy befestigt, dass eine Wegbeschreibung abbildet

Open Data umgibt uns täglich

Welche Bundesländer haben Open Data-Richtlinien?

Da die Umsetzung je nach Bundesland stark variiert, werden auch unterschiedliche länderspezifische Datenportale betrieben. Hessen hat beispielsweise das Hessische Open Data Gesetz (HODaG) entworfen.

Hier findest Du eine Übersicht der einzelnen Portale:

Open Data in der Praxis

Viele offene Daten werden bereits in der Praxis genutzt, ohne dass es uns immer bewusst ist, dass es sich im Open Data handelt. Hier ein paar Beispiele:

  • Google: Seit 2004 kannst Du für fast alle Suchbegriffe Statistiken einsehen. Diese können dann nach verschiedenen Faktoren gefiltert werden. Dies ist für Unternehmen hilfreich, um Trends zu erkennen oder sich mit Wettbewerbern zu messen.
  • Deutscher Wetterdienst: Auf der Seite des Wetterdienstes kannst Du unter anderem Radardaten, Mess- und Beobachtungsdaten einsehen.
  • Open Data Destination Germany (Tourismus): In diesem Portal können Tourismusdaten, wie Touren, Gastronomie, Hotels und Events eingesehen werden. Eine Analyse dieser Daten kann dazu beitragen, im internationalen Wettbewerb bestehen zu bleiben.

Open Data in der Verwaltung

Offene Verwaltungsdaten sind Daten, die von Behörden oder durch Dritte erhoben wurden, frei verfügbar und maschinell lesbar sind und sich nicht auf Personen beziehen. Zudem sollten sie frei von sicherheitsrelevanten Informationen sein. Darunter fallen Statistiken zur Bevölkerung, Informationen zu Plätzen und Kapazitäten in der Pflege oder Daten zur Lärmbelastung im Straßenverkehr.

Dafür werden sie genutzt:

  • besserer Austausch
  • verbesserte Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung
  • Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten
  • neue Wege der Kooperation mit der Zivilgesellschaft oder Bevölkerung zu finden

All das trägt dazu bei einer moderne Verwaltung aufzubauen und New Work in der Öffentlichen Verwaltung zu etablieren.

Hier findest Du weitere Informationen: Grundlagen leicht und verständlich: Was bedeutet Open Data?

Fazit: Zukunft von Open Data

Open Data ist eine Schlüsseltechnologie für eine moderne, transparente und zukunftsorientierte Gesellschaft. Sie ermöglicht neue Erkenntnisse durch die Aufbereitung der Daten, die Innovationen stärken. Trotzdem bleiben Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit bestehen. Hier braucht es ein gutes Schutzkonzept, um Missbrauch zu vermeiden. Doch die Chancen überwiegen und ermöglichen mehr Teilhabe und Transparenz.

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Sarah Rasch

recherchiert für den factro Blog und schreibt Artikel über die neusten Entwicklungen im Bereich Projektmanagement.