FĂŒnf Fragen an Fabian Scholz

von | 21.02.2024

Ein Bild von Fabian Scholz

Experten teilen ihr Know-How

Unsere Interview-Reihe “FĂŒnf Fragen an” geht heute in die nĂ€chste Runde. Hier stehen Experten zu den Themen “Collaboration”, “digitale Zusammenarbeit” und “New Work” Rede und Antwort mit Tipps, Erfahrungen und einem Blick in die Zukunft.

Heute im GesprĂ€ch: Fabian Scholz. Er ist bereits seit mehreren Jahren mit seiner Marketingagentur „ESY“ selbststĂ€ndig. ZusĂ€tzlich ist er Dozent fĂŒr Themen rund um SEO, Marketing und Design.

factro: Was ist fĂŒr Dich New Work? Und was nicht?

Fabian Scholz: New Work definiert fĂŒr mich eine neue Form, wie Arbeit wahrgenommen wird. Es geht nicht mehr darum, am Fließband Aufgaben abzuarbeiten, sondern seine persönlichen Werte und Vorstellung im Unternehmen und in der Gesellschaft zu verwirklichen. Es geht um FlexibilitĂ€t, KreativitĂ€t und die Freiheit, in Jogginghosen zu arbeiten, ohne dass jemand fragt, ob ich gerade vom Joggen komme. Es ist der Glaube daran, dass Arbeit nicht nur ein Mittel zum Zweck ist, sondern auch eine Quelle der ErfĂŒllung und des persönlichen Wachstums sein kann.

Was New Work definitiv nicht ist? Das ist wie ein endloses Meeting am Montagmorgen ohne Kaffee – steif, ĂŒberholt und ein bisschen quĂ€lend. Es ist das Festhalten an starren Strukturen, das Übersehen von Work-Life-Balance und das GefĂŒhl, dass KreativitĂ€t in einem 3×3 Meter großen BĂŒro eingesperrt ist. Kurz gesagt, es ist alles, was sich anfĂŒhlt, als wĂŒrde man versuchen, mit einem FaxgerĂ€t eine E-Mail zu senden.


factro: Welche Chancen bietet New Work fĂŒr Unternehmen?

Fabian Scholz: New Work bietet fĂŒr Unternehmen eine FĂŒlle an Chancen. Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein gleiches Wertetarget besitzen kann zusammen auf ein höheres Ziel hingearbeitet werden. Dabei steht vor allem die intrinsische Motivation (Ich mache etwas, weil ich es möchte) eine tragende Rolle. Dadurch verspreche ich mir als Arbeitgeber eine erhöhte Mitarbeiterbindung, mehr Innovationsdrang, AnpassungsfĂ€higkeit am Markt und eine gesteigerte ProduktivitĂ€t.


factro: Was sind fĂŒr Dich die entscheidenden und unmittelbaren Mehrwerte digitaler Zusammenarbeit? Warum sollten Unternehmen und Organisationen dieses Thema besser sofort als spĂ€ter angehen?

Fabian Scholz: ZunĂ€chst bringt die digitale Zusammenarbeit eine deutliche Effizienzsteigerung mit sich. Durch den Einsatz digitaler Tools wird die Kommunikation schneller und effektiver. Informationen fließen schneller, Entscheidungen werden rascher getroffen, und Prozesse werden insgesamt agiler.

Ein weiterer entscheidender Mehrwert ist die FlexibilitĂ€t und ZugĂ€nglichkeit, die digitale Zusammenarbeit bietet. Teammitglieder können von ĂŒberall aus arbeiten, was nicht nur die Work-Life-Balance verbessert, sondern auch die Möglichkeiten fĂŒr kreatives und produktives Arbeiten erhöht.

DarĂŒber hinaus fĂŒhrt digitale Zusammenarbeit zu spĂŒrbaren Kosteneinsparungen. Weniger Papierkram, weniger physische Meetings und geringere Reisekosten – all das summiert sich.

Die sofortige Umsetzung digitaler Zusammenarbeit ist fĂŒr Unternehmen und Organisationen deshalb so wichtig, weil sie nicht nur die Effizienz und ProduktivitĂ€t steigert, sondern auch die WettbewerbsfĂ€higkeit in einer sich schnell verĂ€ndernden Welt erhĂ€lt. In einer Ära, in der AnpassungsfĂ€higkeit und Schnelligkeit entscheidend sind, bietet die digitale Zusammenarbeit die notwendige Grundlage, um auf VerĂ€nderungen schnell reagieren zu können.


factro: Was ist Deiner Ansicht nach die grĂ¶ĂŸte Herausforderung bei der Umsetzung digitaler Zusammenarbeit?

Fabian Scholz: Kurz gesagt: Die menschliche Seele. Die Herausforderung besteht darin, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die digitale Zusammenarbeit fördert und unterstĂŒtzt. Dazu gehört die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit neuen Technologien, die Förderung von digitaler Etikette und das Schaffen eines Umfelds, in dem sich alle Mitarbeiter trotz der physischen Distanz verbunden und wertgeschĂ€tzt fĂŒhlen.

Die Balance zwischen Technologie und Menschlichkeit zu finden, ist entscheidend. Es geht nicht nur darum, die neuesten Tools zu haben, sondern auch darum, wie diese Tools in den tÀglichen Arbeitsablauf integriert werden, um Zusammenarbeit, KreativitÀt und ProduktivitÀt zu fördern, ohne dabei die menschliche Verbindung und das Wohlbefinden zu vernachlÀssigen.


factro: Was macht einen Digital Leader aus und welche Kompetenzen muss er/sie mitbringen oder entwickeln?

Fabian Scholz: Ein Digital Leader ist jemand, der die Kunst beherrscht, Technologie, Menschen und GeschĂ€ftsprozesse harmonisch miteinander zu verbinden. Es ist ein bisschen so, als wĂ€re man ein Dirigent in einem Orchester, wo die Musiker aus unterschiedlichen Bereichen wie IT, Management und Kreativteams bestehen. Insgesamt geht es beim Digital Leadership nicht nur um die FĂŒhrung in der digitalen Welt, sondern auch darum, eine Kultur der Innovation, des stĂ€ndigen Lernens und der AnpassungsfĂ€higkeit zu fördern. Es ist eine Kombination aus technischem Know-how, menschlicher Einsicht und der FĂ€higkeit, in einer sich stĂ€ndig verĂ€ndernden Landschaft den Überblick zu behalten.


Über Fabian Scholz:
Seine Karriere begann Fabian Scholz als Kommunikationsdesigner. 2009 grĂŒndete er dann sein Unternehmen „ESY“, eine Werbeagentur fĂŒr strategisches Design und Marketing. Daneben ist er Dozent fĂŒr SEO & SEA bei Google und Design & Marketing bei Kreativschulung.

Fabian ist immer offen fĂŒr neue Projekte: So ist er beispielsweise Co-Founder von „Tourisim“ und „popotti“.

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Sarah Rasch

recherchiert fĂŒr den factro Blog und schreibt Artikel ĂŒber die neusten Entwicklungen im Bereich Projektmanagement.