Management vs. Beratung
Die Grenzen zwischen Projektleitung und Beratung sind manchmal flieĂend, manchmal lassen sie sich klar trennen und manchmal fallen die Aufgaben in einer Position zusammen. Der Beitrag zeigt Dir anhand von Beispielen, welche TĂ€tigkeiten, FĂ€higkeiten und Qualifikationen hinter den Begriffen stehen, was sie miteinander zu tun haben und wo es eine klare Trennung gibt.
- Consultants â Wissenswertes zum Begriff
- Projektmanager auf einen Blick
- Die Ausbildung
- Das Gehalt
- Die gröĂten Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Fazit: Gemeinsamer Schwerpunkt, andere Aufgaben
![Zwei Menschen geben sich einen Handschlag](https://www.factro.de/wp-content/uploads/2024/03/Foto_mit_Handschlag-scaled-1.jpg)
Projektmanager und Consultants haben viele Gemeinsamkeiten
1. Consultants â Wissenswertes zum Begriff
Der Begriff des Consultants ist in der Wirtschaft weit verbreitet. Oftmals wird diese Berufsgruppe auch als Unternehmensberater bezeichnet. GrundsÀtzlich liegt ihre Aufgabe darin, Betriebe hinsichtlich verschiedener Fragen und Herausforderungen zu beraten und Lösungen zu erarbeiten.
Aufgabenbereich und nötiges Wissen
Dabei können Consultants unterschiedliche Aufgabenfelder wahrnehmen. Das betrifft Bereiche wie:
- das Personal eines Betriebes,
- die Steuern von AblÀufen oder Projekten,
- die Wirtschaftlichkeit
- oder das Marketing.
Wenn Du als Consultant tÀtig sein möchtest, solltest Du Dich im besten Fall in einem Fachbereich sowie in verschiedenen Branchen (oder einer Sparte, in der Du Dich spezialisierst) auskennen. Das Wissen musst Du stetig erweitern, um am Puls der Zeit zu bleiben und deinen Kunden einen Mehrwert bieten zu können.
Art der TĂ€tigkeit
Als Consultant kannst Du entweder selbststĂ€ndig tĂ€tig sein, oder Du bist bei einer Unternehmensberatung angestellt. In einigen wenigen FĂ€llen sind Consultants fest im Unternehmen, das sie beraten, beschĂ€ftigt â zum Beispiel dann, wenn es um die Bereiche Recht und Steuern geht.
Die Beratung betrifft in der Regel einen definierten Bereich oder ein Team und es wird ein klares Ziel formuliert. Consultants verschaffen sich dann zunĂ€chst einen Ăberblick und entwickeln eine Strategie zur Erreichung des Ziels. FĂŒr die Umsetzung gibt es meist Meetings mit Einzelpersonen, FĂŒhrungskrĂ€ften oder ganzen Abteilungen zum Austausch und Coaching. WĂ€hren der gesamten Zeit der Betreuung evaluieren die Berater den Fortschritt und nehmen gegebenenfalls Anpassungen vor.
Potenzielle Auftraggeber
Eine Branche, in der das Consulting besonders gefragt ist, ist die IT-Sparte. Die Digitalisierung stellt zahlreiche Unternehmen vor groĂe Herausforderungen und die Notwendigkeit fĂŒr Umstrukturierungen. Etwa die Pharma-Industrie und andere groĂe Konzerne benötigen immer wieder Beratung von auĂen. Dabei kann es um die Effizienz oder eine Umstrukturierung gehen.
In Ihrem Arbeitsalltag realisieren die Consultants dann mit den Kunden Digitalstrategien oder PlĂ€ne fĂŒr die IT-Infrastruktur. Als Grundlage fĂŒr die Beratung werden etwa Risikoanalysen durchgefĂŒhrt und die bestehenden Systeme geprĂŒft. Darauf aufbauend können die Experten Handlungsempfehlungen entwickeln, die mit dem jeweiligen Kunden umgesetzt werden. Rund um die Digitalisierung suchen Unternehmen aktiv nach entsprechender UnterstĂŒtzung in Form von kompetenten und branchenkundigen Mitarbeitern.
2. Projektmanager auf einen Blick
Ein Projektmanager ist, wie der Name bereits vermuten lĂ€sst, verantwortlich fĂŒr die Planung und DurchfĂŒhrung eines bestimmten Projekts in einem Unternehmen. In einigen FĂ€llen sind diese Projekte kleiner und schnell abgearbeitet, in anderen wiederum deutlich umfangreicher.
Aufgabenbereiche des Projektmanagers
Zur Planung eines Projektes gehören die Organisation der ZeitablĂ€ufe und ZeitplĂ€ne. DarĂŒber hinaus begleitet der Manager die DurchfĂŒhrung des Projektes in den verschiedenen Phasen und stellt sicher, dass die Zeitleiste und andere vom Arbeitgeber oder den Kunden erwartete Vorgaben eingehalten werden.
Die Aufgabenverteilung gehört ebenfalls zu den TĂ€tigkeiten des Projektmanagers. Welcher Mitarbeiter ĂŒbernimmt welchen Teil? HierfĂŒr solltest Du als Manager die Angestellten des Betriebes im besten Fall gut kennen, um die StĂ€rken des Einzelnen optimal einsetzen zu können. Dementsprechend benötigst Du einige Kompetenzen im Bereich Teambuilding und MitarbeiterfĂŒhrung. Gleiches gilt fĂŒr FlexibilitĂ€t und Stressresistenz.
Des Weiteren kommen Dir Aufgabenbereiche aus dem Controlling zu. Als Projektmanager schaust Du, wo Fehler entstehen und besserst diese schnellstmöglich aus, um die fristgerechte Fertigstellung des Auftrages gewÀhrleisten zu können.
Ein BWL-Studium bietet eine gute Basis fĂŒr beide Berufsbilder
Wo sind Projektmanager gefragt und wie werden sie beschÀftigt?
Als Projektmanager kannst Du in den verschiedensten Sparten der Wirtschaft arbeiten. In der Immobilienbranche und im Bauwesen ist die TĂ€tigkeit ebenso gefragt wie im Maschinenbau oder der Elektrosparte.
Nicht minder hoch ist die Nachfrage im IT-Bereich oder der Nahrungsmittelbranche. Aufgrund des TĂ€tigkeitsprofils bist Du als Projektmanager in den allermeisten FĂ€llen bei einem Unternehmen festangestellt. Nur so kannst Du die wichtigen Aspekte, die fĂŒr deine Arbeit nötig sind, genau kennen und zielfĂŒhrende Entscheidungen treffen.
Der Arbeitsalltag ist hier weniger durch Coaching geprĂ€gt. Vielmehr unterstĂŒtzen Projektmanager ein Team oder allgemein ein Unternehmen mit ihrer Expertise im Rahmen eines definierten Projekts â und ergĂ€nzen damit das dafĂŒr benötigte Know-how.
3. Die Ausbildung
Ein wichtiger Punkt fĂŒr jeden beruflichen Werdegang ist die Ausbildung beziehungsweise das Studium, das der jeweiligen Karriere zugrunde liegt. Das gilt auch, wenn Du als Projektmanager oder Consultant arbeiten möchtest.
Ausbildung zum Projektmanager
Eine konkrete Ausbildung oder einen Studiengang fĂŒr das Projektmanagement gibt es (bisher) nicht. Vielmehr kannst Du diese Karriere ĂŒber verschiedene Bildungswege einschlagen.
Allen voran gehört dazu ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Ausbildungsberufe können den Weg ebenfalls ebnen, zum Beispiel im Bereich der Technik oder Informatik.
Einige Ausbildungen und StudiengĂ€nge enthalten zumindest Module zum Projektmanagement. ZusĂ€tzlich kannst Du Seminare und Weiterbildungen im Bereich des Projektmanagements belegen. Der TĂV sowie verschiedene Akademien bieten solche Kurse an. Teilweise absolvierst Du die Weiterbildungen als Fernlehrgang. Einige dieser Fortbildungen bieten Dir als Abschluss eine Zertifizierung, die oftmals einen Aufstieg hinsichtlich deiner Karriere ermöglicht.
Ausbildung zum Consultant
Der berufliche Weg des Consultants lÀsst sich durch verschiedene Qualifikationen einschlagen. In den allermeisten FÀllen bietet dabei ein Hochschulabschluss wie ein Master oder sogar eine Promotion eine solide Basis.
Gefragt sind vor allem Wirtschaftswissenschaftler (also Absolventen mit AbschlĂŒssen in VWL oder BWL) oder studierte IT-Experten. Gleiches gilt fĂŒr Naturwissenschaftler. Mathematiker zum Beispiel haben gute Chancen, im Bereich des Consultings schnell und erfolgreich FuĂ zu fassen. Seit einiger Zeit werden auĂerdem zunehmend Soziologen von Unternehmensberatungen eingestellt.
4. Das Gehalt
Einer der relevantesten Faktoren bei der Auswahl des Berufes ist das Gehalt. Dementsprechend ist es fĂŒr Interessierte durchaus spannend, zu vergleichen, was Projektmanager und Consultants jeweils verdienen.
Das Gehalt von Projektmanagern
Einen ersten Eindruck der GehĂ€lter von Projektmanagern bekommst Du anhand von Zahlen auf der Seite academics.de, die auf einer Gehaltsstudie aus dem Jahr 2019 basieren. NatĂŒrlich sind hier nur Durchschnittswerte angegeben. Die konkreten GehĂ€lter können sich aufgrund verschiedener Kriterien unterscheiden, wozu gehören:
- Branche,
- Region
- und konkretes Unternehmen.
Mit einer Berufserfahrung von weniger als zwei Jahren liegt das Gehalt hiernach zwischen 54.000 und 55.000 Euro. Bei zwei bis fĂŒnf Jahren im Job betrĂ€gt es bereits ĂŒber 71.000 Euro, bei mehr als 20 Jahren etwas weniger als 115.000 Euro.
Analysen sind wichtig fĂŒr Consultants und Projektmanager
GehĂ€lter fĂŒr Consultants
Consultants verdienen ebenfalls gut. Das zeigt sich anhand von Zahlen aus dem Jahr 2020, die auf der Webseite des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen zu finden sind.
Das Brutto-Festgehalt fĂŒr Consultants lag im angegebenen Jahr im zwischen 48.000 und 55.000 Euro pro Jahr. Hinzu kommen dann verschiedene Benefits wie Boni oder Dienstwagen, die den Lohn noch einmal aufwerten.
Das durchschnittliche Gehalt eines Junior-Consultants liegt laut der gleichen Quelle bei 54.000 Euro. Hier gibt es jedoch deutliches Steigerungspotenzial. Ein Senior-Consultant verdient im Schnitt bereits 69.000 Euro pro Jahr, also 25.000 Euro mehr. Wenn Du Partner in einem Consulting-Unternehmen wirst, kannst Du damit rechnen, ein Einkommen im sechsstelligen Bereich pro Jahr zu verdienen.
5. Die gröĂten Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Auf Basis dieser UmstÀnde lassen sich verschiedene Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Berufsbezeichnungen feststellen.
Die Unterschiede
Der gröĂte Unterschied liegt dabei in der Entscheidungsmacht in einem Unternehmen. Als Projektmanager triffst Du aktiv Entscheidungen, wĂ€hrend Consultants analysieren und darauf basierend VorschlĂ€ge und Empfehlungen zu einer Verbesserung machen.
Ob das Kunden-Unternehmen diese annimmt oder nicht, hĂ€ngt von der GeschĂ€ftsleitung dieses Betriebes ab. DarĂŒber hinaus bist Du als Consultant hinsichtlich des jeweiligen Projektes und Unternehmens meist nur ein externer Beteiligter, der hinzugezogen wird, wenn die Expertise den Kunden an ihre Grenzen stöĂt. Projektmanager wiederum sind intern tĂ€tig.
Die Gemeinsamkeiten
Andererseits gibt es einige Gemeinsamkeiten. Diese liegen in der Ausbildung. Als Basis fĂŒr eine Karriere im Consulting sowie im Bereich des Projektmanagements ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Abschluss Ă€uĂerst hilfreich.
Zudem ĂŒberschneiden sich die Branchen, in denen die Berufsgruppen gesucht werden. Dabei sticht vor allem die IT-Sparte heraus. Hinsichtlich der Aufgaben gibt es ebenfalls Gemeinsamkeiten.
Als Consultant und als Projektmanager musst Du fĂŒr den Erfolg deiner Arbeit den Blick darauf lenken, was in einem Projekt bzw. einem Unternehmen positiv und weniger zielfĂŒhrend funktioniert. DafĂŒr sind Analysen wichtig.
Auf Basis dieser Analysen erarbeitest Du Ideen, wie Verbesserungen eingeleitet werden können. Als Consultant ist das der Hauptteil deiner Arbeit, Projektmanager haben zusĂ€tzlich noch viele andere Aufgaben. Beide Berufsgruppen haben auĂerdem bei ihrer TĂ€tigkeit Ă€hnliche Faktoren im Blick. Dazu gehören die Wirtschaftlichkeit und das Personal eines Betriebes bzw. eines Projektes.
6. Fazit: Gemeinsamer Schwerpunkt, andere Aufgaben
Consultants und Projektmanager können in den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft tĂ€tig sein. Beide Berufsgruppen verdienen bereits zum Einstieg gute GehĂ€lter, die ĂŒber die Jahre noch deutlich wachsen. Der gröĂte Unterschied liegt von in der Entscheidungsmacht in einem Unternehmen. WĂ€hrend Consultants VorschlĂ€ge machen, treffen Projektmanager konkrete Entscheidungen, von denen oftmals der Erfolg oder Misserfolg eines Projektes abhĂ€ngt.